Kaukasus-Konflikt verursacht Cyberkrieg
Der Konflikt im Kaukasus hat nun auch das Internet erreicht. Georgien beschuldigt jetzt Russland, Cyber-Angriffe auf georgische Regierungswebsites durchgeführt zu haben. Zahlreiche Regierungsserver seien Ziel solcher Attacken geworden – darunter auch jene des Außenministeriums, hieß es in einer Mitteilung des georgischen Außenministers.
Vorübergehend zeigte die Homepage des Außenministeriums eine Webseite an, die den georgischen Präsidenten Michail Saakaschwili als Nazi zeigte. Zudem wurden einige georgischer Server durch Dos-Attacken in die Knie gezwungen, so dass sie und die von ihnen gehosteten Webseiten nicht mehr erreichbar waren. Die Probleme bestünden seit Beginn der Kampfhandlungen zwischen Russland und Georgien um die autonomen Gebiete Südossetien und Abchasien, hieß es.
Über die Urheber der Angriffe kann nur spekuliert werden. Beobachter gehen jedoch davon aus, dass es sich bei diesen Attacken um einen koordinierten, groß angelegten Cyberwar von russischen Hackern handelt. Laut dem Blog RBN Exploit soll unter anderem das Russian Business Network (RBN) an den Angriffen beteiligt sein.
Das berüchtigte RBN, eine Gruppe mutmaßlicher Internetbetrüger, habe wichtige Server übernommen. Dabei soll auch die russische Regierung ihre Finger im Spiel haben. Wie die Blogger in einem Diagramm zeigen, laufe ein Großteil des georgischen Internet-Traffics über russische Server.
Laut dem Blog seien die georgischen Regierungsseiten unter anderem aus den USA, Großbritannien, Frankreich und Deutschland nicht erreichbar. In Deutschland habe man die Blockade für einige Stunden umgehen und direkt nach Georgien routen können. Russland habe den Traffic mittlerweile aber wieder auf eigene Server umgeleitet. Außerdem sollen seit Samstag von Georgien aus keine Webseiten mit der Endung .ru mehr abrufbar sein, berichtet die russischen Nachrichtenagentur RIA Novosti.