Kaukasus-Konflikt verursacht Cyberkrieg
Der Konflikt im Kaukasus hat nun auch das Internet erreicht. Georgien beschuldigt jetzt Russland, Cyber-Angriffe auf georgische Regierungswebsites durchgeführt zu haben. Zahlreiche Regierungsserver seien Ziel solcher Attacken geworden – darunter auch jene des Außenministeriums, hieß es in einer Mitteilung des georgischen Außenministers.
Manche georgischen Webseiten sind zwar prinzipiell erreichbar, bauen sich aber nur sehr langsam auf. Die Betreiber der Seite Civil.ge behaupten deshalb unter permanenter Dos-Attacke zu stehen. Allerdings kann der langsame Seitenaufbau auch daran liegen, dass mehr Nutzer als sonst auf diese und ähnliche Seiten zugreifen, um sich über die aktuelle Lage im Kaukasus zu informieren.
Die georgische Regierung hat nun Hilfe aus Estland angefordert. Estnische Computerspezialisten sollen das Land bei der Abwehr von Online-Angriffen unterstützen. Zwischen den beiden Ländern habe es bereits Gespräche wegen der aktuellen Internetprobleme gegeben.
In Estland hat man bereits Erfahrung mit russischen Hacker-Angriffen. Nach einem Streit um die Versetzung eines sowjetischen Militärdenkmals in der estnischen Hauptstadt Tallinn im April 2007 hatten Hacker zahlreiche Internetseiten aus Estland lahmgelegt. Die estnischen Behörden klagten darauf Mitglieder der russischen Minderheit im Land an. Die meisten der Internetangreifer wurden jedoch in Russland vermutet.
Auch Polen hat inzwischen Hilfe angeboten. Das polnische Staatsoberhaupt Lech Kaczynski hat dem georgischen Präsidenten Saakaschwili eine Rubrik auf seiner amtlichen Website zur Verfügung gestellt.