Dahinter steckt auch Angst, denn dieser Tage wandelt ein Schreckgespenst namens Rezession durch die Managementetagen. Tatsächlich dürfte in dieser Woche amtlich werden, was Skeptiker längst befürchten: Der Aufschwung in Deutschland geht zu Ende. Das Statistische Bundesamt gibt an diesem Donnerstag bekannt, wie sich die Wirtschaft zwischen April und Juni entwickelt hat. Höchstwahrscheinlich wird sich herausstellen, dass die Wirtschaftsleistung preis-, saison- und kalenderbereinigt erstmals seit fast vier Jahren wieder gesunken ist.
Siemens-Chef Peter Löscher hatte sein Pläne zum Abbau tausender Stellen bereits vor einigen Wochen mit einem drohenden wirtschaftlichen Abschwung begründet: “Wir sehen erste Wolken am Konjunkturhimmel und machen Siemens deshalb jetzt wetterfest. Die Geschwindigkeit, mit der sich Siemens verändert, hat dramatisch zugenommen. Wir müssen effizienter werden.” Nein, Siemens ist keine Familie mehr.
Der konjunkturellen Abschwächung zum Trotz, mahnen Fachleute jedoch zur Besonnenheit. “Man sollte Kündigungswellen bei großen Unternehmen natürlich nicht auf die leichte Schulter nehmen, aber nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird”, sagt Dr. Eugen Spitznagel, Leiter des Forschungsbereichs Konjunktur und Arbeitszeit bei der Bundesagentur für Arbeit. Es gebe deutlich mehr Unternehmen, die zusätzliche Jobs schaffen wollen, als solche mit Plänen für Stellenkürzungen. “Die expandierenden Betriebe haben die Oberhand”, sagte Spitznagel gegenüber silicon.de. Dabei komme die positive Dynamik vor allem von kleinen und mittleren Unternehmen.
Dieser Meinung ist auch Professor Nagy: “Die Konjunkturdaten sind verblüffend robust.” Nach seiner Meinung könnten sich auch viele Konzerne ein Beispiel an mittelständischen Firmen nehmen, wenn es um die Personalplanung geht. Denn der Mittelstand lasse sich vom hektischen Personalauf-/abbau großer Unternehmen nicht anstecken und verfolge selbstbewusst eigene Wege. “Diese Firmen akzeptieren, dass man ein paar Jahre gutes Geld verdienen kann, dann aber wieder Zeiten kommen, in denen man Abstriche machen muss.”
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Kleine und mittlere Unternehmen als Vorbild
da ist viel Wahres dran.
Und das obwohl die Politik überwiegend nur Großunternehmen im Visier hat, während die kleinen sich abrackern und die Wirtschaft am Laufen halten.
Beispiel Erbschaftssteuer, die angestellten Vorstandsvorsitzenden oder Geschäftsführer nicht interessiert, aber Familienunternehmen die Existenz kosten kann.
Beispiel geringwertige Wirtschaftsgüter: statt den Betrag endlich mal inflationsbedingt anzupassen, wurde er massiv abgesenkt, mit dem Erfolg, dass die Abschreibungsdauer auf Werkzeuge und auch IT-Investitionen länger ist als die tatsächliche Nutzungsdauer. Eine gesetzlich gewollte Bilanzfälschung!
Verhalten der dt. Großindustrie
Ich kann diesem Kommentar über das Verhalten der Großindustrie weitestgehend nur zustimmen. Solange die Zahlen nach oben weisen, ist alles in Ordnung und die Belegschaft wird u. U. sogar einmal gelobt. Kippt dann allerdings die Situation in das Negative, wird genau der selben Belegschaft klar gemacht, daß ein Personalabbau (zum Wohle der Aktionäre?) unumgänglich ist. Das Ganze läuft dann sinnigerweise parallel zu einem Programm zur Erhöhung der Wertschätzung für die eigene Belegschaft. Es würde der Großindustrie gut anstehen, wenn das Motto "spare in der Zeit, so hast Du in der Not" auch dahingehend verstanden wird, nicht bei der kleinsten Konjunkturdelle gleich wieder die bereits fertigen Personalreduzierungs-Programme aus der Schublade zu ziehen!