Nagy attestiert so manchem Konzern eine “Überreaktion im Abbau”. Kaum eine Branche bekommt das so deutlich zu spüren wie die IT. Aufstieg und Niedergang der Dotcom-Ära bedeutete für die Karriere Tausender IT-Experten eine bis dahin nie da gewesene Achterbahnfahrt. Diese wird sich in dieser Form jetzt, sieben Jahre später, nicht wiederholen. Aber dem ein oder anderen dürfte das flaue Gefühl im Magen angesichts der jüngsten Hiobsbotschaften bekannt vorkommen. Schließlich ist beispielsweise der Stellenabbau bei Infineon der größte seit 2001. Und die Deutsche Telekom droht zum ersten Mal in ihrer Geschichte mit betriebsbedingten Kündigungen.
“Arbeitnehmer müssen lernen, dass ein Arbeitsvertrag keine Garantie ist. Deshalb müssen sie sich so fit halten, dass sie zu jeder Zeit auf dem Arbeitsmarkt gut dastehen. Es ist sehr schädlich, wenn man sich von einer Firma abhängig macht”, so Wirtschaftsexperte Nagy. “In der Schweiz zum Beispiel käme kein Arbeitnehmer auf die Idee, sich nur auf einen Arbeitgeber zu verlassen.”
Die Gründe dafür liegen in Unterschieden beim Arbeitsrecht, speziell beim deutschen Kündigungsschutz, der Angestellte in trügerische Sicherheit wiegt. Liegt die Lösung also in einer Reform des Arbeitsrechts? Nein, sagt Nagy. “Ich setze auf Bewusstseinsveränderungen anstatt auf Reformen. So schlecht sind unsere Systeme gar nicht, wenn jeder weiß, was er zu tun hat. Vor fünf Jahren hätte ich noch anders geantwortet, aber immer wenn wir Reformen in Deutschland machen, wird alles nur komplizierter.”
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Kleine und mittlere Unternehmen als Vorbild
da ist viel Wahres dran.
Und das obwohl die Politik überwiegend nur Großunternehmen im Visier hat, während die kleinen sich abrackern und die Wirtschaft am Laufen halten.
Beispiel Erbschaftssteuer, die angestellten Vorstandsvorsitzenden oder Geschäftsführer nicht interessiert, aber Familienunternehmen die Existenz kosten kann.
Beispiel geringwertige Wirtschaftsgüter: statt den Betrag endlich mal inflationsbedingt anzupassen, wurde er massiv abgesenkt, mit dem Erfolg, dass die Abschreibungsdauer auf Werkzeuge und auch IT-Investitionen länger ist als die tatsächliche Nutzungsdauer. Eine gesetzlich gewollte Bilanzfälschung!
Verhalten der dt. Großindustrie
Ich kann diesem Kommentar über das Verhalten der Großindustrie weitestgehend nur zustimmen. Solange die Zahlen nach oben weisen, ist alles in Ordnung und die Belegschaft wird u. U. sogar einmal gelobt. Kippt dann allerdings die Situation in das Negative, wird genau der selben Belegschaft klar gemacht, daß ein Personalabbau (zum Wohle der Aktionäre?) unumgänglich ist. Das Ganze läuft dann sinnigerweise parallel zu einem Programm zur Erhöhung der Wertschätzung für die eigene Belegschaft. Es würde der Großindustrie gut anstehen, wenn das Motto "spare in der Zeit, so hast Du in der Not" auch dahingehend verstanden wird, nicht bei der kleinsten Konjunkturdelle gleich wieder die bereits fertigen Personalreduzierungs-Programme aus der Schublade zu ziehen!