Denn Infineon will 2000 Stellen abbauen, die Deutsche Telekom 4000 und Siemens 5250, weltweit gar 16.750. Jenseits des IT-Tellerrands sind die Zahlen nicht weniger erschreckend: Air Berlin, BMW, Henkel, Heidelberger Druckmaschinen – sie alle greifen massiv zum Rotstift, während der Handyhersteller Nokia sein Werk in Bochum gleich ganz geschlossen hat. Was die gleichen Konzerne nicht daran hindert, in unverminderter Lautstärke weiter über den Fachkräftemangel zu jammern.
“Das passt überhaupt nicht zusammen”, sagt dazu Professor Nagy im Gespräch mit silicon.de. “Oft planen Konzerne für einige Unternehmensbereiche langfristiger als beim Personal. Angesichts der demographischen Entwicklung halte ich das für absolut kurzsichtig. Ich habe kein Verständnis für Unternehmen, die das Personal nicht als Wertefaktor sehen.”
Ein Sehfehler, der auch viel mit dem starken Schielen Richtung Börsenkurs zu tun habe: “Heutzutage ist es nicht selten so, dass der Aktienkurs nach oben geht, wenn Personalabbau angekündigt wird. Nach dieser Logik handeln viele Unternehmen.”
Assistenzsysteme unterstützen Monteure bei der Arbeit. Zu oft zahlt man jedoch mit den eigenen Daten…
Hersteller werden stärker in die Pflicht genommen, den gesamten Lebenszyklus ihrer Produkte in den Blick…
LLMs besitzen einerseits innovative neue Fähigkeiten, stellen Unternehmen allerdings auch vor diverse Herausforderungen: ob EU…
Server-Ausbau in den USA und China macht große Fortschritte, deutscher Weltmarktanteil sinkt. Lichtblicke in Frankfurt…
Der Markt für Workplace Services gerät in Bewegung. Das bestmögliche digitale Nutzererlebnis gilt als Schlüssel…
Schutz für 10.000 Postfächer über rund 200 Domains: Private-Stack-Variante kombiniert Vorteile einer Cloud-Lösung mit Sicherheit…
View Comments
Kleine und mittlere Unternehmen als Vorbild
da ist viel Wahres dran.
Und das obwohl die Politik überwiegend nur Großunternehmen im Visier hat, während die kleinen sich abrackern und die Wirtschaft am Laufen halten.
Beispiel Erbschaftssteuer, die angestellten Vorstandsvorsitzenden oder Geschäftsführer nicht interessiert, aber Familienunternehmen die Existenz kosten kann.
Beispiel geringwertige Wirtschaftsgüter: statt den Betrag endlich mal inflationsbedingt anzupassen, wurde er massiv abgesenkt, mit dem Erfolg, dass die Abschreibungsdauer auf Werkzeuge und auch IT-Investitionen länger ist als die tatsächliche Nutzungsdauer. Eine gesetzlich gewollte Bilanzfälschung!
Verhalten der dt. Großindustrie
Ich kann diesem Kommentar über das Verhalten der Großindustrie weitestgehend nur zustimmen. Solange die Zahlen nach oben weisen, ist alles in Ordnung und die Belegschaft wird u. U. sogar einmal gelobt. Kippt dann allerdings die Situation in das Negative, wird genau der selben Belegschaft klar gemacht, daß ein Personalabbau (zum Wohle der Aktionäre?) unumgänglich ist. Das Ganze läuft dann sinnigerweise parallel zu einem Programm zur Erhöhung der Wertschätzung für die eigene Belegschaft. Es würde der Großindustrie gut anstehen, wenn das Motto "spare in der Zeit, so hast Du in der Not" auch dahingehend verstanden wird, nicht bei der kleinsten Konjunkturdelle gleich wieder die bereits fertigen Personalreduzierungs-Programme aus der Schublade zu ziehen!