Als Microsoft den Office SharePoint Server 2007 (MOSS 2007) veröffentlichte, pries es in höchsten Tönen die Vorteile der integrierten Social-Computing-Funktionalitäten der Plattform (z.B. Blogs, Wikis, RSS und Social Networking). In der Tat war das Unternehmen zu jenem Zeitpunkt absolut davon überzeugt, dass die Social-Computing-Features von SharePoint genauso gut seien, wie die der ‘Best-of-Breed’-Lösungen. Nach ein paar Monaten wurde das Unternehmen jedoch von der Realität eingeholt: Der Markt zeigte sich von SharePoints Standard-Funktionalitäten eher wenig überzeugt. Obwohl unzählige Endanwender mit SharePoint arbeiten (und ihre Entscheidung für die Plattform auf weit vielfältigeren Gründen basiert als Blogs, Wikis und Social Networks), fragten sich viele IT-Organisationen, ob sie wirklich noch drei Jahre warten müssten, bevor die entscheidenden Verbesserungen durchgeführt würden, die nötig waren, um auch die Anforderungen von Unternehmen an das Social Computing zu unterstützen.
Microsoft konterte mit der Bereitstellung der Community Kit Edition über CodePlex, die die Standard-Funktionalitäten von MOSS verbesserte. Es ergaben sich allerdings die drei folgenden Probleme: (1) Microsoft bietet keinen Support für den auf CodePlex veröffentlichten Quellcode, (2) der Code wird nicht denselben Qualitätschecks unterzogen wie Produkte, für die Support angeboten wird und (3) es gibt keine Garantie dafür, dass auf CodePlex erschienene Funktionalitäten mit zukünftigen Versionen kompatibel sein werden. Die Community Kit Extensions konnten also allenfalls als verbesserte, individualisierte Anwendung betrachtet werden, für die in erster Linie interne Mitarbeiter Support leisten würden.
Nach diesen zwei Misserfolgen tat Microsoft nun endlich, was es von Anfang an hätte tun sollen. Die Vielzahl der Partner-Ankündigungen auf der Enterprise 2.0 Konferenz in diesem Monat haben das Partner-System um SharePoint und die Bedingungen für erfolgreiches Social Computing entscheidend gestärkt. Auch wenn der Druck von Markt und Wettbewerbern Microsoft mehr oder minder zu dieser Entscheidung getrieben haben dürften (suboptimale Social Software hatte die Lage noch verschlimmert), sollte die Strategie den Kunden nun endlich eine Vielzahl von Social-Computing-Optionen zur Verfügung stellen, die die Kerninvestition in eine SharePoint-Plattform sinnvoll machen.
Unglücklicherweise ging die Ankündigung neben dem von mir im Rahmen der Konferenz moderierten Social Computing Tutorial, bei dem IBM mit seiner Lotus Connections-Lösung beeindruckte, ziemlich unter. Insgesamt wird Microsofts überlegtere Sichtweise auf seine Rolle als Technologieführer im SharePoint-Bereich Endanwendern und Unternehmen gleichermaßen zugute kommen. Auch wenn die Einbindung neuer Hersteller, selbst wenn diese gut in SharePoint integriert sind, die Komplexität von Infrastruktur und Betrieb in unterschiedlichem Maße steigern wird, sollte die Möglichkeit, vollständigere und zuverlässigere Social-Software-Anwendungen bereitzustellen, ein zuverlässiges Geschäftsszenario schaffen, das den Aufwand für diejenigen rechtfertigt, die sich ganzheitlich in eine SharePoint-Plattform einbringen.
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Knowledge Management und SharePoint
Es gibt eine ganze Reihe Overlay-Modelle (d.h. vollständig integrierte) Lösungen von ISVs die das Thema Social Computing etwas weiter fassen: als Knowledge Management. Damit stehen die speziellen Leistungsmerkmale, wie z.B. Kateorisierung / Tagging, Browsen von Items / Dokumenten nach Themenbereichen, verwandte Inhalte etc., nicht nur für Blogs und Foren zur Verfügung sondern für beliebige SharePoint Listeneinträge oder Dokumente.
Mehr dazu:
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