So will SAS der SAP die Kunden abjagen
SAP hat Business Objects, IBM Cognos und Oracle Hyperion gekauft – “zum Leidwesen der Kunden”, ist sich Jörg Petzhold, Manager Market & Strategy Enterprise Intelligence bei SAS, sicher. Er will den Softwareriesen die Kunden abspenstig machen. Wie, das verrät er im Interview mit silicon.de.
silicon.de: Als weitere Voraussetzung für einen Wechsel muss der CIO die Gewissheit haben, dass die Migration reibungslos und schnell über die Bühne geht. Wie lange benötigen Sie denn so im Schnitt für die Implementierung Ihrer Lösung?
Petzhold: Bei einem Unternehmen mit circa 50.000 Mitarbeitern rechnen wir im Durchschnitt mit drei Monaten. Dabei handelt es sich natürlich um einen Durchschnittswert, der je nach Projekt variiert.
silicon.de: Und nun nehmen wir an, der Kunde wagt den Schritt. Was passiert dann?
Petzhold: Die BI Strategie wird installiert. Parallel dazu werden die Mitarbeiter des Kunden fit gemacht, etwa an der SAS Akademie. Wer will, kann noch weiter gehen: Dann werden alle erarbeiteten BI-Prozesse im Unternehmen auch institutionalisiert, also organisatorisch im Unternehmen verankert. Das nennen wir den Aufbau eines BI Competence Centers. Übrigens rechnen wir traditionell nicht mittels Lizenz- sondern Mietmodell ab.
silicon.de: Erlauben Sie mir eine gewisse Skepsis: Keiner der mir bekannten CIOs würde mit Freuden eine bestehende Lösung aufgeben.
Petzhold: Da haben Sie Recht, einen “Big Bang” kann sich heute keiner mehr leisten. Oft sprechen wir einfach nur mal drüber, ein anstehendes Projekt umzusetzen. Das ist dann eher eine schleichende Migration zu SAS hin. Teile von BO durch SAS zu ersetzen, das ist ein Klassiker.