Internet treibt Zeitschriftenverlage in die Enge
Durch das Internet und die umfangreiche Präsenz digitaler Zeitschriften und Leseangebote stehen Verlage und Zeitungshäuser unter Zugzwang. Wie die Unternehmensberatung PricewaterhouseCoopers (PwC) aufzeigt, bedürfen Printverlage neuer Geschäftmodelle, um dem Trend zur digitalen Ausgabe folgen zu können.
Besonders junge Leser in der Altersgruppe unter 25 Jahren ziehen Zeitschriften im Internet, auf dem Handy oder als E-Paper den gedruckten Versionen vor. Die Zahlungsbereitschaft für digitale Varianten liegt jedoch unter jener für gedruckte Exemplare.
Als bei der Leserschaft besonders beliebt hat sich in den vergangenen Jahren die Kombination aus Print- und Online-Ausgabe erwiesen. Aus Kostengründen wurden vonseiten der Verlage sogar bereits gedruckte Titel zugunsten digitaler Versionen eingestellt. Während 41 Prozent der männlichen Leser rein digitale Zeitschriften kaufen würden, trifft dies aber nur auf 29 Prozent der Frauen zu, so PwC.
International schwanken die Werte über die Bereitschaft zur ausschließlichen Verwendung von Internet-Angeboten erheblich. So blättern in China, Indien und Russland zwischen 70 und 80 Prozent vorzugsweise online. In den USA will die Hälfte der Leserschaft nicht auf eine gedruckte Ausgabe verzichten und hierzulande bevorzugen 35 Prozent rein digitale Versionen.
Bis 2012 werden die Erlöse von Online-Medien PwC-Angaben zufolge einen Anstieg auf 95 Mrd. Dollar erleben. Für eine Zeitschrift auf dem Handy würden Leser im Durchschnitt aber nur 35 Prozent vom Preis der Printausgabe zahlen, während ein E-Paper immerhin auf 47 Prozent kommt. Der Trend zu digitalen Versionen zeigt sich auch bei der Zahlungsbereitschaft von jüngeren Käufern. In der Altersgruppe unter 25 Jahren liegt der akzeptierte Preis von Online-Zeitschriften bei 55 Prozent der Druckausgabe. Zusätzliche Erlöse können von den Verlagen anhand weiterer Online-Angebote lukriert werden. Durch neue Geschäftsmodelle wie zielgruppenorientierte Online-Shops oder Direktmarketing-Angebote sei es den Verlegern möglich, abseits der Werbung zusätzliche Einnahmequellen zu erschließen.