Radikaler Netzumbau bei der Telekom

Telekom-Chef René Obermann will mit dem Umbau und der Straffung des Netzes Milliarden einsparen. Etwa 7000 Schaltstellen plant die Telekom in den nächsten Jahren zu streichen. Das ist vor allem für andere Netzbetreiber ein harter Schlag. Sparen will die Telekom auch bei Callcentern.

Ein Konzernsprecher hingegen will nicht von einem Job-Abbau sprechen. Zur Kostensenkung plane das Unternehmen, kleinere Standorte in größere zu überführen. Die Telekom geht davon aus, dass nur Callcenter ab 400 oder 500 Mitarbeiter wirtschaftlich zu betreiben sind.

Man wolle in die Modernisierung investieren und den Angestellten aber gleichwertige Jobangebote machen. Diese seien jedoch möglichweise mit Umzügen für die Angestellten verbunden. Eine Verlagerung ins Ausland werde es jedoch nicht geben, versicherte der Sprecher.

“Offensichtlich fährt die Telekom weiterhin einen Kurs gegen ihre eigenen Mitarbeiter”, kritisierte Lothar Schröder, Bundesvorstand der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi gegenüber der dpa. Er fordert zudem, dass die Telekom alle Fakten bekannt mache.

Das Magazin Focus berichtet weiter, dass Obermann die betroffenen Städte bereits informieren habe. Im Bundesland Nordrhein-Westfalen sollen vier Callcenter geschlossen werden. Davon seien unter anderem die Standorte Köln und Mönchengladbach betroffen. Derzeit arbeiten etwa 18.000 Menschen in 60 Städten im Kundenservice der Telekom. Diese haben einen Kündigungsschutz bis zum 31.12.2012. Die Telekom darf zudem die Callcenter bis Ende 2010 nicht verkaufen.