Das weltweite Standardisierungsgremium International Standardization Organization (ISO)
und die International Electrotechnical Commission (IEC) haben die Einsprüche gegen die ISO-Zertifizierung von Office Open XML zurückgewiesen. Vier Nationen – Brasilien, Indien, Südafrika und Venezuela – hatten gegen die ISO-Standardisierung des von Microsoft entwickelten Dokumentenformats Einspruch eingelegt. In den zuständigen technischen Gremien fanden die Eingaben dieser Länder nun nicht die erforderliche Zweidrittel-Mehrheit. Der Weg für die Veröffentlichung des internationalen Standards mit der Nummer DIS 290500 ist damit frei.

“Es haben sich eine noch nie da gewesene Anzahl von nationalen Gremien am Standardisierungsprozess von OOXML beteiligt und das neue Dokumentenformat wurde mit dem Zuspruch von 61 Staaten als internationaler Standard verabschiedet”, sagt Thomas Lutz, Sprecher von Microsoft Österreich. “Die Einsprüche konnten in den zuständigen ISO-Gremien keine Mehrheit finden. Es wird nun für die nächsten Wochen die weitere Publikation des Standards durch die ISO/IEC erwartet”, so Lutz.

Zum internationalen Standard wurde OOXML im vergangenen April erklärt. Allerdings hat ISO diesen bislang nicht veröffentlicht, da die vier Länder Beschwerden eingereicht hatten. Der Standardisierungsprozess sorgte vor allem deshalb für Aufsehen, da Berichte über Unregelmäßigkeiten in den nationalen Gremien vorlagen. Zudem wurde der Standard im Fast-Track-Verfahren behandelt, das eine schnelle Abwicklung ermöglicht. Hierbei wurde kritisiert, dass es nicht möglich sei, die 6.000 Seiten umfassende Spezifikation in dieser Zeit zu bewerten. Ein weiteres Argument gegen OOXML war, dass es Ziel eines internationalen Standards sein sollte, dass nur ein einziger Standard existiert. Das wäre das Open Document Format (ODF), das im März 2006 zum ISO-Standard erklärt wurde. “Wir stehen hier für Pluralität und sind der Ansicht, dass es eine Wahlmöglichkeit geben soll”, entgegnet Lutz.

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Silicon-Redaktion

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