YouTube: Medienkonzerne denken um
Nach Jahren des Kampfes gegen Online-Piraterie auf dem Videoportal YouTube zeichnet sich nun ein Umdenken der Medienkonzerne ab. So verzichten viele Unternehmen darauf, urheberrechtlich geschütztes Material von der Seite löschen zu lassen.
“Viele Unternehmen haben das Potenzial von YouTube für Werbezwecke bereits erkannt. Über das Portal kommen sie an Zielgruppen heran, die ansonsten nur sehr schwer erreichbar wären.” So waren dem Google-Sprecher zufolge schon zum Zeitpunkt des Deutschlandstarts der Videoseite rund 60 Partner-Unternehmen mit einem eigenen Kanal auf YouTube vertreten, darunter auch Medienkonzerne wie das ZDF.
Wenn ein Medienunternehmen sich für die Werbevariante entscheidet, wird der Nutzer, der das Material illegal eingestellt hat, per E-Mail darüber informiert, dass ein YouTube-Partner einen Urheberrechtsanspruch auf eines seiner Videos gestellt hat. In der Nachricht wird ihm klar gemacht, dass der Rechteinhaber die Verwendung des Inhalts autorisiert hat und künftig Werbeeinblendungen im Rahmen der Wiedergabe des Clips schalten wird.
“Wie diese Werbung genau ausschauen wird, ist derzeit noch nicht klar. Wir testen zurzeit verschiedene Modelle”, so Keuchel. Vorstellbar wären etwa sogenannte Pre- oder Post-Rolls, bei denen Werbung entweder vor oder nach dem Beitrag geschaltet wird oder auch In-Video-Ads, die während der Wiedergabe abgespielt werden. “Im Moment finden sich noch keine solchen Werbeeinschaltungen bei YouTube-Videos in Deutschland. Genaue Daten darüber, wann und in welchem Ausmaß diese kommen werden, gibt es noch nicht.”