“Chip-Standort Europa ist nicht in Gefahr”

Der neue Infineon-Chef Peter Bauer hat eine Lanze für den Chip-Standort Europa gebrochen. Die europäische Halbleiterbranche habe Zukunft, sagte Bauer im Gespräch mit dem Handelsblatt.

Grund dafür sei, dass die Chip-Hersteller die Nähe zu den Kunden brauchten, so etwa in der Industrie- oder Autoelektronik und der Kommunikation. Neue Chip-Fabriken entständen zwar vor allem in Asien.

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Das liege daran, dass die Löhne in der Halbleiterfertigung eine große Rolle spielen. Die vom Personal her sehr aufwändige Verpackung der Chips finde fast nur noch in Asien statt. “Aber bis jetzt gehe ich nicht davon aus, dass die Branche aus Europa verschwindet”, so Bauer.

Nach Meinung des Infineon-Chefs gehören zweistellige Wachstumsraten in der Halbleiterbranche der Geschichte an. Die Branche könne aber jährlich um einen hohen einstelligen Prozentsatz zulegen. Ein Grund dafür sei, dass das Chip-Geschäft “extrem wettbewerbsintensiv” sei, was zu fallenden Preisen führe.

Insgesamt gesehen komme die Chip-Branche jetzt weltweit in eine Reifephase. Man sei mit den Chips schon in sehr vielen Produkten vertreten. Das bedeute, dass die Durchdringung nicht mehr so stark wie früher ansteige. “Deshalb wird es die ganz großen Sprünge in der Zukunft nicht mehr geben”, sagte Bauer.