“Die Plattform ist für die nächsten Server-CPU-Generationen vorbereitet und kommt sowohl mit Shanghai als auch mit dessen Nachfolger zurecht”, erläutert Stephan Schwolow, Sprecher von AMD Deutschland.
Die Plattform ist für den Betrieb mehrerer Prozessoren ausgelegt. Sie soll zudem für eine schnellere Kommunikation mit anderen Systemkomponenten wie Grafikprozessoren sorgen. Dafür werden verbesserte Virtualisierungs-Features sowie HyperTransport 3.0 integriert. Als Herzstück soll der Prozessor Shanghai schlagen, mit dem AMD auf die 45-Nanometer-Fertigungstechnologie umsteigt, erklärt Schwolow. Die CPU verfügt über einen 6 Megabyte großen Level-3-Cache und hat vier Kerne. Die Prozessoren sollen noch bis Ende des laufenden Jahres an die Hersteller ausgeliefert werden.
Als Vorteil gegenüber dem Konkurrenten Intel könnte sich erweisen, dass die neuen Server-CPUs sowohl mit der aktuellen Opteron-Plattform funktionieren, als auch mit dem kommendem System, das mit dem Codenamen ‘Fiorano’ benannt wurde. Laut AMD ist lediglich ein BIOS-Update nötig, um auf Shanghai-Prozessoren umsteigen zu können. Bei Intel müssen die Server-Hersteller neue Systeme entwickeln, da mit Nehalem auch neue Chipsätze eingeführt werden.
Mit der Fiorano-Plattform kommt seit längerem wieder eine komplette Serverlösung aus dem Haus AMD. “Das ist eine bedeutungsvolle Ankündigung”, wird Dean McCarron, Chefanalyst bei Mercury Research von Computerwold zitiert. “Schließlich brachte der Hersteller seit Einführung des Opteron 2003 keine All-in-One-Lösung mehr an den Start.” Die meisten heute erhältlichen Opteron-Systeme greifen auf Chipsätze von Nvidia oder Broadcom zurück. Der neue Serverchipsatz werde die Prozessorverkäufe zwar nicht zwangsläufig ankurbeln, jedoch würden Serverhersteller keine Desktop-Chipsätze akzeptieren. Daher sei die Chipsatz-Entwicklung wichtig. Bereits 2010 soll bereits das nächste Produkt an den Start gehen. “Mit ‘Maranello’ bringen wir erstmals eine Plattform, die DDR3-Speicher unterstützt”, sagt Schwolow.
“Mit der Entwicklung einer kompletten Plattform für Server schließt AMD seine Produktaufstellung ab”, so Schwolow. Zuvor kommen spezielle Plattformen für Business-User, Gamer sowie eine Consumer-Schiene. AMD habe mit dem Kauf von ATI seine strategische Ausrichtung geändert. “Wir wollen keine einzelnen Komponenten mehr auf den Markt bringen, sondern Komplettlösungen anbieten. Diese Strategie verfolgen wir vorerst im Business- sowie Consumer-Segment und weiten es auf das Server-Geschäft aus”, so Schwolow abschließend.
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