Richtlinien für die GPL-Compliance
Das Software Freedom Law Center (SFLC) hat jetzt einen Katalog zusammengestellt, der GPL-Interessierten helfen soll. Hier finden Unternehmen Antworten auf ihre Fragen zur GPL-Compliance. Darunter verstehen die Open-Source-Anwälte die rechtmäßige Anwendung der Lizenz. Viele Fehler passieren nämlich aus mangelndem Wissen.
Wie das SFLC bekannt gab, sind es außerdem immer die gleichen Fehler, die bei der Anwendung der GPL gemacht werden. Sie können darüber hinaus sehr einfach vermieden werden. Der Ratschlag steht online zur Verfügung.
Die Aufgabe des SFLC besteht darin, Rechtshilfe zu geben. Die Gemeinschaft der Open-Source- und Free-Software-Designer ist darauf angewiesen, weil sich die rechtlichen Fragen durch die massiven Patentklagen der Konzerne schnell ändern können. Zumindest in Sachen GPL sollen die Anwender jetzt mehr Sicherheit erhalten.
Die rechtmäßige Nutzung von GPL wurde jahrelang im Dialog oder in Online-Foren durchgesetzt und war dadurch selbstregulativ. Fiel einem GPL-Nutzer auf, dass ein anderer Nutzer eine unter der GPL stehende Lizenz nicht richtig verwendete, so beriet er sich mit ihm. Das berührte und berührt vor allem eine zentrale Klausel der GPL: Danach kann, vereinfacht ausgedrückt, unter der GPL stehender Code frei verwendet werden. Kommerziell verwendbare und/oder verwendete Änderungen müssen aber wieder der Community zur Verfügung gestellt werden. Dies ausschließlich wieder unter der GPL.
Mit zunehmender Reife und vor allem Größe der Open-Source-Community ist die Szene von einem lose zusammenhängenden Web-Treff von Individualisten zu einer eigenen Geschäftswelt mit Business-Prinzipien gediehen. Diese muss sich auch an geltende Regeln halten. Und genau dafür bietet das SFLC jetzt Unterstützung an. Von einem Konzern oder einem professionellen Distributor wegen Nichteinhaltung der GPL verklagt zu werden, kann einen kleinen Softwarenutzer schließlich schnell in den Ruin treiben.