Die Tochterfirma von Diebold Systems, Premier, bestätigte jetzt eine Falschauszählung. Bei Wahlen im Bundesstaat Ohio waren auf diese Weise etwa 1000 Stimmen nicht ausgezählt worden.

Allerdings soll der Fehler auf die Präsidentschaftswahlen keinerlei Einfluss haben und bis dahin sicher behoben sein, hieß es. Schließlich wird dort auch Software von Premier eingesetzt. Einstweilen betrifft der Bug die Wahlmaschinen, die in 34 Bundesstaaten für die Stimmauszählung bei Regionalwahlen und Vorauszählungen eingesetzt werden.

Premier teilte gegenüber der Presseagentur AP mit, dass der Fehler bereits das vergangene Jahrzehnt in der Software vorhanden gewesen sein könne. Allerdings sei er nicht ins Gewicht gefallen, weil die menschlichen Wahlhelfer die Stimmauszählung überwacht und so etwaige Bugs in der Software aufgefangen hätten. Der Hersteller hatte zunächst externe Faktoren wie die verwendete Anti-Viren-Software eines Drittherstellers für die missachteten Stimmen verantwortlich gemacht. Kritiker reagierten alarmiert und forderten, dass der Fehler nachweislich behoben werde.

In Deutschland gab es kürzlich ähnliche Bedenken gegen Wahlcomputer. Insgesamt 18 Einsprüche wurden gegen die hessische Landtagswahl am 27. Januar 2008 erhoben. Vier davon richteten sich gegen die Verwendung von Nedap-Wahlcomputern, die in sechs Wahlkreisen zum Einsatz gekommen waren. Doch jetzt hat das hessische Wahlprüfungsgericht die Klagen als “offensichtlich unbegründet” zurückgewiesen. Wahlfehler, die für das Ergebnis der Landtagswahl ausschlaggebend gewesen sein könnten, habe das Organ nicht gefunden und die Klagen deshalb abgelehnt. Hier ging es allerdings nicht um einen Softwarefehler sondern darum, dass die Computer ungeprüft zum Einsatz gekommen sein sollen. Hessen bastelt derzeit immer noch an einer Regierungsbildung. Bis dahin regiert Roland Koch (CDU) weiter.

Silicon-Redaktion

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