Die CIOs Johannes Truttmann (Krombacher Brauerei), Werner Schwarz (Gerolsteiner), Christian Graszt (Knüppel Verpackung) und Matthias Burgardt (Nordenia IT Services) bezeichnen sich als bekennende SAP-Anwender. Mit der SAP verbinde sie eine langjährige Partnerschaft. Die Ankündigung der Walldorfer, die Kosten für die Wartungsleistungen bei bestehenden Kunden um nahezu 30 Prozent zu erhöhen, sei aber nicht akzeptabel.
Die vier Seestern-CIOs erklären, dass man die einseitige Änderung solch zentraler IT-Leistungen, verbunden mit einer massiven Kostensteigerung, als Vertrauensbruch der Geschäftsbeziehungen empfinde. Eine Kostensteigerung von nahezu 30 Prozent in einem so herausragenden Kostenblock wie der Wartung für SAP-Produkte stelle eine erhebliche Einschränkung in der Handlungsfreiheit der IT-Verantwortlichen dar. Künftige Investitionsentscheidungen müssten daher die durch Wartung verursachten Folgekosten sehr viel stärker berücksichtigen.
Die CIOs warnen die SAP: Es sei ja wohl klar, dass sie künftig bestrebt seien, die Gesamtausgaben für SAP besonders kritisch zu betrachten. Zwar wünsche man weiterhin einen partnerschaftlichen Dialog – aber der Schulterschluss der Anwender sowie ihre öffentliche Entrüstung belege deutlich, welche Stimmung unter ihnen herrsche.
Die SAP hatte Ende Juli angekündigt, das Service-Programm ‘Enterprise Support’ ab Januar 2009 auf alle Kunden auszuweiten. Damit gelten für mittelständische Anwender die gleichen Tarife wie für Konzerne. Im selben Jahr hebt SAP zudem die Support-Gebühren über einen Zeitraum von vier Jahren von 17 auf 22 Prozent an. Ab kommendem Jahr werden bereits 18,4 Prozent fällig. 2010 sind es 19,8 und 2011 21,4 Prozent. Begründet wurde die Preiserhöhung mit den “gestiegenen Anforderungen serviceorientierter Architekturen (SOA) und der zunehmenden Verbreitung unternehmensübergreifender Geschäftsnetzwerke”.
Vielerorts haben sich daraufhin empörte Stimmen zu Wort gemeldet. Gegenüber silicon.com verteidigte Léo Apotheker, Co-CEO von SAP, die Schritte. Man rede mit der britischen und der deutschen SAP-Anwendergruppe und hoffe, “dass diese, wie auch die Mehrzahl unserer Kunden” den Wert des neuen Angebotes verständen.
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