Telekom-Tochter ist die eigene Mutter zu teuer
“Wir müssen per Ausschreibung entscheiden, von welchem Anbieter wir das Netz nutzen”, sagte Congstar-Geschäftsführer Alexander Lautz dem Handelsblatt. Wenn also Rivalen wie etwa die Anbieter Arcor oder Telefónica mit ihren Netzen bessere Preise böten, würde Congstar weniger Leistungen bei der Telekom einkaufen.
Vertragsverhandlungen mit einem Konkurrenten laufen demnach bereits, noch in diesem Jahr solle die erste Fremdkooperation starten. Treu bleiben will Congstar allerdings T-Mobile: Die Handyangebote des Discounters sollen weiter über die Telekom-Mobilfunk-Tochter laufen.
Die Telekom-Tochter Congstar war im Sommer vergangenen Jahres an den Start gegangen, um preisbewusste DSL- und Handykunden für den Bonner Konzern zurückzugewinnen. Die wechseln nämlich seit Jahren in Scharen zur preisgünstigeren Konkurrenz. Während Congstar im Mobilfunk einige Hunderttausend Kunden für seine Prepaid- und Pauschalpreisangebote gewinnen konnte, laufen die Geschäfte bei Internetzugängen bislang eher mau.
Die Möglichkeit zu Fremdkooperationen hatte Congstar theoretisch von Anfang an, will sie aber erst jetzt nutzen. Die Verhandlungen mit Konkurrenten seien aber “kein Kulturumschwung”, sagte ein Telekom-Sprecher. Congstar müsse als Discounter “bestimmte Preispunkte erreichen” – das sei nicht immer zu erzielen, wenn die Tochter die Vorleistungen der Telekom einkaufe. Congstar werde daher auf eine Mischung beim Einkauf der Netze und Kapazitäten setzen. Betont gelassen fügte der Telekom-Sprecher hinzu: “Das ist so, wie es ist.”