“Aber eine solche regionale Differenzierung birgt neben Chancen auch Risiken, so dass vor einer Entscheidung alle Aspekte sehr sorgfältig geprüft werden müssen”, so Kurth weiter. In einigen Großstädten wie Köln, Hamburg oder Berlin haben regionale Anbieter und andere Wettbewerber dem früheren Staatskonzern massiv Anteile am Breitbandmarkt abgenommen. Die Telekom hatte deshalb schon seit längerem eine Lockerung der Regulierung gefordert.
Die Gesellschaft muss bislang ihr Netz für Konkurrenten öffnen, die dafür ein festgelegtes Entgelt zahlen. Sollte das neue Konzept kommen, würde die Zugangsverpflichtung in wettbewerbsintensiven Regionen komplett gestrichen, sagte Kurth. Auf wenig Gegenliebe dürfte dieses Modell bei den Konkurrenten der Telekom stoßen, da sie sich in der Vergangenheit zum Teil sogar für eine Verschärfung der Aufsicht ausgesprochen hatten.
An diesem Mittwoch will die Bundesnetzagentur ein Positionspapier für eine Anhörung veröffentlichen. “Alle interessierten Kreise werden um Stellungnahmen gebeten, die dann bewertet werden”, sagte ein Sprecher auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa. Er betonte, dass der Ausgang des Verfahrens offen sei.
Mit dem Vorgehen orientiert sich die Bundesnetzagentur an Großbritannien und Österreich, wo die Wettbewerbsbehörden die Regulierung regional gelockert haben. Bei einem positiven Bescheid könnte die Neuregelung im kommenden Jahr umgesetzt werden.
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