Eclipse am Wendepunkt
Eclipse wird zunehmend umgänglich, sagen die Trainingsanbieter. Sie bilden immer verzweigtere Spezialrichtungen aus. Der Fachmann könnte aber vor allem durch die großen Umgebungen sein Auskommen finden. Gerade hat Oracle wieder eine Neuerung auf den Weg gebracht. Diese soll eine Basis für die schnellen Veränderungen in Eclipse bilden.
Oracle tut dabei nichts anderes als die anderen großen Anbieter, die in dem Bereich unterwegs sind. Sie legen die Grundlagen. Auf diesen können dann die neuen Eclipse-Triebe ihre Wurzeln schlagen. Bei Oracle hieß das, die erst kürzlich übernommene Bea-Welt zusammen mit Oracles Integrationsplattform ‘Fusion’ und Eclipse zu vereinen. Eclipse ist ein Open-Source-Framework zur Softwareentwicklung. Die bekannteste Verwendung ist dabei die Nutzung als eine Integrated Development Environment für die Programmiersprache Java. Deshalb hängen Eclipse und Java auf den ersten Blick oft sehr eng zusammen. Eclipse ist dennoch nicht auf Java festgelegt. Auch bei Oracle kommt aber viel Java zum Einsatz.
Noch gibt es tatsächlich eine große Schnittmenge. Dana Gardner, President und Principal Analyst der Marktforschungsfirma Interarbor Solutions hat kürzlich für das Magazin LinuxInsider die wichtigsten Expertenaussagen aus einer Panel-Veranstaltung zum Thema Java und Eclipse zusammengestellt. Sie alle behandeln das Thema Java und Eclipse derzeit als Einheit. Gleichzeitig sehen sie zunehmendes Tempo bei den Veränderungen, hohe Spezialisierung und die Tendenz dazu, dass sich bestimmte Bereiche auseinander entwickeln. Diese brauchen dann zumindest eine einheitliche Grundlage, aus welchem Konzern auch immer.
Gardner musste eingestehen, dass es ziemlich schwierig ist, bei Java und Eclipse auf dem neuesten Stand zu bleiben. Die Änderungen an Plug-ins gehen ebenso schnell vor sich wie die Entwicklungen der Anwendervorlieben und die Anforderungen der Geschäftswelt, die die Werkzeuge einsetzt. Analysten und Branchenkenner sind der Ansicht, dass Eclipse an einem Wendepunkt steht. Das hat vor allem mit neuen Methoden des Java-Trainings zu tun. Diese müssen sich schnell durchsetzen, sonst sind die Entwickler auf sich allein gestellt. Ob das allzu schlimm wäre, ließ sie aber dahingestellt. Gardner zog das Resümee aus dem Gespräch mit Michael Cote, einem Analysten von Red Monk, Ken Kousen von der Schulungsfirma Kousen IT und Todd Williams vom Eclipse-Softwarehersteller Genuitec.
Anfangs stellte Kousen heraus, dass sich in dem Umfeld die vorgeschriebene Richtung gedreht habe. In anderen Bereichen der IT fließt das Wissen aus der Theorie in die Praxis. Hier nicht. es sind ihm zufolge oft die Praktiker, die ihre Erkenntnisse an die Wissenschaft weitergeben. warum das Sinn macht, erklärte er auch. So habe sich die Theorie seiner Ansicht nach bei den Plug-ins und ihren letztendlichen Anwendungsmöglichkeiten stark von der Praxis entfernt. Sie brauche den Impuls “von unten”.