“Im Wettrüsten mit den Kriminellen stehen Verbraucher, Banken und die IT-Branche wieder etwas günstiger da”, kommentierte Kempf. “Es trägt offensichtlich Früchte, dass die Wirtschaft immer bessere Sicherheitsmaßnahmen anbietet und die Nutzer umfassend informiert.”
Dem Bitkom reichen die rechtlichen Mittel gegen den Online-Betrug allerdings nicht: Bisher ist der Kontodaten-Klau nicht eindeutig verboten – die Polizei kann meist erst aktiv werden, wenn bereits ein Schaden vorliegt. “Schon der Versuch muss hart bestraft werden”, forderte Kempf. “Wir brauchen dringend ein belastbares Gesetz gegen Phishing.”
Die Zahl der Betrugsversuche hat auch international zugenommen: Die Anti-Phishing-Initiative APWG registrierte in ihrer jüngsten Statistik vom Dezember 2007 weltweit über 25.000 Attacken pro Monat. Die Betrüger unterhielten rund 25.000 falsche Bank-Webseiten, die meisten davon in den USA (33 Prozent), China (22 Prozent) und Russland (9 Prozent).
Lediglich drei Prozent der gefälschten Homepages waren in Deutschland registriert. “Schärfere Gesetze sind deshalb nur eines von mehreren Mitteln gegen Phishing”, so Kempf. “Am wichtigsten ist es, die Maschen der Kriminellen zu kennen und die jeweils neuesten Schutzmethoden zu nutzen.”
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