“Dass sich Unternehmen öffnen und Kooperationen mit den Universitäten und Hochschulen eingehen, ist ein Trend, der zwar noch am Anfang steht, jedoch sehr zu begrüßen ist”, sagte Michael Schwartz, Sprecher des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI).
Laut dem VDI stieg die Zahl offener Stellen bei Ingenieuren im Juni dieses Jahres auf rund 96.000 an. Damit ist im Vergleich zum Jahr 2004 eine Verdopplung der gemeldeten offenen Stellen zu verzeichnen – damals waren es 50.000.
Ein Beispiel für die Suche nach Fachkräften an Hochschulen sind vor allem sogenannte Absolventenbücher, in denen Studenten auf freiwilliger Basis Kontaktdaten hinterlegen. Diese Daten können von den Hochschulen an Unternehmen verkauft werden. So verlangt die Universität Münster beispielsweise knapp 2000 Euro für 300 Datensätze.
Der Handel mit diesen Kontaktdaten ist umstritten. VDI-Sprecher Schwartz sieht dieses Geschäftsgebahren als “schwierig” an. Auch andere Experten finden dafür klare Worte: “Absolventenbücher sind eine unzeitgemäße Form des Marketings, die die Tür für allerlei Mätzchen öffnen”, sagte Jochen Taaks, Geschäftsführer von Universität Hamburg Marketing.
Die private WHU Vallendar verschickt die Absolventenbücher so nur noch an ausgewählte Partnerunternehmen – um die Studenten “vor Missbrauch der Daten durch Banken und Finanzdienstleister zu schützen”, hieß es von der Management-Schule.
Unterdessen setzen immer mehr staatliche Bildungseinrichtungen auf Einnahmen aus der Werbung. An der Universität Hamburg zahlen Unternehmen für eine Anzeige mit Logo und Firmenportrait in der hochschuleigenen Jobbörse 90 Euro, während Aushänge im Foyer 15 Euro und Partnerbanner 750 Euro kosten.
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