Kritik an Datenschutz – Google rudert zurück
Google hat auf die massiven Vorwürfe gegen die Nutzungsbedingungen seines kürzlich gestarteten Browsers Chrome reagiert. Denn nicht nur die Ergänzungen zum Datenschutz erregten Aufsehen, sondern auch das Enduser-Licence-Agreement (EULA) enthielt Passagen, die auf Kritik stießen.
Inzwischen hat Google konkretisiert, dass etwa zwei Prozent aller Daten, die der User über die Omnibox direkt an Google schickt, tatsächlich dauerhaft gespeichert werden – was auch IP-Adressen miteinschließt. Diese Informationen können schließlich verwendet werden, um ein zielgerichtetes Werbeprofil für jeden einzelnen User zu erstellen. Werbevermarkter bringen die individuell zusammengestellten Anzeigen über den Browser direkt an die Zielperson.
Google versichert, dass es sich an Datenschutzbestimmungen halte und damit auch keine personenbezogenen Daten an Dritte weitergibt. Das Risiko, das mit dieser massenhaften Datenspeicherung verbunden ist, ist dennoch nicht zu unterschätzen. “Google lebt vom Vertrauen der User und muss daher besondere Vorsicht walten lassen”, meint Andreas Zeller, Professor am Lehrstuhl für Softwaretechnik an der Universität des Saarlandes. So habe die Datenpanne bei AOL Anfang August das hiermit verbundene Risiko einmal mehr aufgezeigt. Der Provider veröffentlichte die Suchanfragen von über 500.000 Kunden zu “Forschungszwecken”. Die Daten waren zwar anonymisiert und die Nutzerkennung durch Ziffernkombinationen ersetzt. Dennoch konnten aus den Eingaben Rückschlüsse über den User gezogen werden, beispielsweise durch Suchanfragen nach Freunden oder Kollegen sowie deren Adressen. Zeller wünscht sich künftig eine stärkere Sensibilisierung für das Thema Datenschutz, die auch auf der Seite des einzelnen Users stattfinden muss.