Fabrik-Verkauf – Dell plant drastische Einschnitte
Der weltweit zweitgrößte Computerhersteller will seine Kosten offenbar durch den Verkauf von Fabriken senken. Dell habe PC-Auftragsherstellern entsprechende Angebote gemacht, berichtet das Wall Street Journal unter Berufung auf Konzernkreise. Es werde erwartet, dass Dell in den nächsten 18 Monaten die meisten – möglicherweise alle – seiner Fabriken verkaufe.
Dem Bericht zufolge könnten die Käufer große Auftragshersteller in Asien sein. Im zweiten Quartal hatte Dell fast ein Fünftel weniger verdient, weil Firmen im Zuge der weltweiten Konjunkturflaute ihre IT-Ausgaben stutzten. Dell befindet sich derzeit in einer Phase des Umbaus, der rund 10 Prozent der Belegschaft den Arbeitsplatz gekostet hat.
Nachdem der Konzern lange ausschließlich auf den Direktvertrieb gesetzt hatte, wurden in jüngster Zeit die Anstrengungen im Einzelhandel forciert. Auch mit neuen Produkten wie ultraleichten Notebooks oder Niedrigpreisgeräten für Entwicklungsländer soll der Absatz angekurbelt werden.
Derweil spekulieren Branchenbeobachter auch über einen möglichen Merger zwischen Dell und Salesforce.com. Hintergrund: Dell müsse eine wirkungsvolle Software- und Services-Strategie entwickeln, um sich gegen die Konkurrenz von HP und IBM wehren zu können. ” Salesforce.com wiederum würde durch eine Übernahme durch Dell mehr Schlagkraft bekommen in jenem großen Kundensegmenten, auf die das Unternehmen zunehmend abzielt”, schreibt Chefredakteur Larry Dignan in einem Blogeintrag unserer Schwesterpublikation ZDNet.com.
Für Dell sei ein solcher Zusammenschluss die beste Möglichkeit, um das eigene Service-Geschäft zu überarbeiten. Schnellere Implementierungszeiten mit Hilfe von Software-as-a-Service (SaaS) seien ein gutes Argument für die Kunden. Mit einer solchen Strategie könnten die Kosten zur Implementierung großer Softwarepakete deutlich gesenkt werden – zudem wäre Dell das erste Unternehmen mit einem vergleichbaren Angebot auf dem Markt.