PLM 2.0 macht jeden zum Designer
Das Mitmach-Internet erobert nun auch die Software für industrielle Entwurfs- und Produktionsprozesse (PLM). Nicht nur Designer und Ingenieure aus Konstruktion und Fertigung werden bald stationär wie mobil ihre PLM-Applikationen bearbeiten. Auch Verbraucher sollen stärker denn je in den Prozess der Produktentstehung zuvor eingebunden werden.
Der Hersteller Dassault Systèmes betrachtet sich als einer der Vorreiter in diesem Gebiet. Er setzt bei seiner neuen PLM-Suite V6 ganz auf Web-Technik. V6 zielt darauf ab, den Aktionsradius und die Nutzungsweise von PLM-Systemen drastisch zu erweitern. Am Ende dieses Weges steht die Möglichkeit, dass jeder Endverbraucher zum Designer wird.
Das ursprünglich in der Luft- und Raumfahrt und später in der Automobil- oder Maschinenbauindustrie angesiedelte Product Lifecycle Manageent (PLM) ist längst in anderen Branchen wie Unterhaltungselektronik, Medizintechnik oder Architektur angekommen. Größte Sichtbarkeit für seinen PLM-Ansatz erlebte Dassault Systèmes anlässlich der Olympischen Spiele in Peking. Denn das Team um Stararchitekt Rem Kolhaas entwarf das neue Vorzeige-Stadion der chinesischen Metropole mit der Designsoftware Catia des Unternehmens. Während das “Vogelnest” für die Verantwortlichen im Reich der Mitte Weltoffenheit symbolisieren sollte, steht es für Dassault – ebenso wie die neue PLM-Software V6 – als Beispiel für offene, erweiterte Design- und Produktionsweisen.
Für den Anbieter ist V6 damit die Plattform der nächsten Generation – PLM 2.0. Darunter versteht Dassault Systèmes eine 3D-Online-Umgebung für jedermann. In ihr sollen Entwickler und Ingenieure, aber auch Endverbraucher aktuelle in der pre-market Phase befindliche Produkte virtuell erfahren können. So soll das Wissen in Unternehmen, aber auch das Wissen und die Anwendungserfahrungen und Vorstellungen von Verbrauchern besser nutzbar gemacht werden. V6 versteht sich hierbei als Basis sowohl für Dassault Systèmes-Applikationen, als auch für Anwendungen anderer Systemanbieter.