PLM 2.0 macht jeden zum Designer
Das Mitmach-Internet erobert nun auch die Software für industrielle Entwurfs- und Produktionsprozesse (PLM). Nicht nur Designer und Ingenieure aus Konstruktion und Fertigung werden bald stationär wie mobil ihre PLM-Applikationen bearbeiten. Auch Verbraucher sollen stärker denn je in den Prozess der Produktentstehung zuvor eingebunden werden.
Um die Nutzung von V6-PLM zu vereinfachen, wird DS in den kommenden Monaten so genannte Industry Accelerators für insgesamt elf Branchen auf den Markt bringen. Die V6-Beschleuniger bieten branchenspezifische Anwendungsvorschläge und Methoden für den PLM-Einsatz. Sie sollen dabei helfen, die V6-Implementierung zu vereinfachen und die Zeit bis zum Return on Investment zu verkürzen.
Etwa im Jahr 2011, so die Schätzung von Couillard, sei die Industrie in wesentlichen Teilen bei ‘PLM online for all’ angelangt. Dann habe sich kollaborative Geschäftsabwicklung, realitätsnahe Simulation und lebensechte Darstellung von Produktentwicklungen weitgehend etabliert. Auf Basis entsprechender Systeme, Technologien und Integrationen könnten die Unternehmen neue Produkte und Services dann auch mit neuen Perspektiven entwickeln: je genauer Markt- und Kundenbedarfsentwicklungen analysiert und vorausgesagt werden können und je intensiver sich Verbraucher am Produktdesign beteiligen, desto einfacher lassen sich Produkte nicht nur auf den Markt bringen, sondern vor allem auch verkaufen.
Der DS-Manager dazu: “Um diese und viele andere Ideen innovativen Designs zu transportieren, müssen wir und unsere Kunden in Bereiche einsteigen, in denen wir – zugegeben – derzeit noch nicht unterwegs sind: Nicht mehr nur Entwurf, sondern auch Zusammenarbeit mit anderen Entwicklern und Partnern, um Kundenerlebnisse zu schaffen und immer wieder neue Integrationsaufgaben zu meistern.” Hierfür betreibt DS derzeit je ein Entwicklungsbüro in Argentinien und Südkorea, wo Ingenieure an Tools und Services der interaktiven Produktentwicklung der Zukunft arbeiten.
Entsteht im Zuge der V6- und PLM 2.0-Einführung ein neuer Designertyp? Wird der Verbraucher zum Amateur-Entwickler der Produkte, die er Tage später im Laden kauft? Anne Asensio, Chefin der neuen DS-Abteilung Design Studio und im Unternehmen für Aufbau und Weiterentwicklung der Web-Community zuständig, will das nicht ausschließen: “Wir stehen hier erst am Anfang einer sehr interessanten und eine Vielzahl neuer Geschäftsmodelle bietenden Entwicklung.”