Mehr als die Hälfte eines Jahrgangs beginnt in den Industriestaaten ein Studium. In Deutschland sind es jedoch nur 37 Prozent der Abiturienten, die sich für ein Studium entscheiden. Angesichts des Fachkräftemangels in Deutschland sind das keine guten Aussichten.
Dabei entscheidet sich der größere Teil der Erstsemester für sogenannte MINT-Fächer, also für Mathematik, Technik und Naturwissenschaften. Trotzdem sieht es wegen der schwachen Studiennachfrage mit dem Nachwuchs schlechter aus als in den anderen OECD-Ländern. Im Alter von 25 bis 34 Jahre kommen hierzulande auf 100.000 Erwerbstätige nur 1432 MINT-Absolventen. Im Mittel der OECD-Nationen sind es 1649 Absolventen.
Aufgrund fehlender Kapazitäten an deutschen Universitäten sind die meisten Studiengänge zulassungsbeschränkt. Im Gegensatz zu anderen OECD-Ländern, die den Ausbau ihrer Hochschullehre entweder mit zusätzlichen staatlichen Mitteln finanzieren oder Studiengebühren verlangen, dafür aber Stipendien und Darlehen anbieten, rührt Deutschland kaum einen Finger.
Zwar werden auch hierzulande in einigen Bundesländern Studiengebühren verlangt, aber die Entwicklung ist schon wieder ruckläufig. Hessen hatte erst vor kurzem die Studiengebühren wieder abgeschafft. Laut dem Hochschulpakt sollten die Bundesländer im Jahr 2007, 13.000 zusätzliche Studienplätze einrichten – in der Realität waren es dann nur 2500. Und auch ein nationales Stipendien- und Darlehenssystem ist nicht in Planung. So wird es wohl auch weiterhin an deutschen Fachkräften fehlen.
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