Jugend: “Informatiker sind gefragt, aber langweilig”
Für die ‘Generation Digital’, Jugendliche und Berufseinsteiger zwischen 14 und 29 Jahren, ist eine Karriere in der IT-Branche nur wenig erstrebenswert. Das ergab eine Studie von Computacenter und TNS Emnid.
Ein weiterer Grund für das mangelnde Interesse an IT-Berufen sind die Einschätzungen der Jugendlichen hinsichtlich der Anforderungen einer IT-Karriere. So halten mehr als dreiviertel der Befragten vorhandene Programmierkenntnisse (78 Prozent) für wichtig, um einen IT-Beruf ergreifen zu können. Für 74 Prozent sind gute Leistungen in Mathematik und Naturwissenschaften Einstiegsvoraussetzung in die IT, über die Hälfte der Jugendlichen glaubt, ein abgeschlossenes Informatikstudium nachweisen zu müssen. Dazu kommt, dass über 80 Prozent der Befragten der Meinung sind, die Informationstechnologie sei nur etwas für Männer.
“Diese Zahlen zeigen, dass kaum jemand eigentlich weiß, was die Leute in der ITK-Branche so treiben“, sagte Oliver Tuszik, CEO von Computacenter Deutschland. “Unter unseren 4000 Mitarbeitern in Deutschland gibt es sehr viele Quereinsteiger in die IT, die wenigsten sind von Haus aus Informatiker. Unsere Branche bietet spannende berufliche Möglichkeiten für eine Vielzahl von Berufsgruppen wie Wirtschaftswissenschaftler, Juristen, Kaufleute, Physiker oder Geisteswissenschaftler.”
Dabei ist die grundsätzliche Affinität der Jugendlichen zur Informationstechnologie sehr hoch. Unabhängig von Geschlecht und Altersgruppe nutzt nahezu jeder (94 Prozent) einen Computer. Der PC ist auch im Beruf oder in der Ausbildung eine Selbstverständlichkeit. Die meisten Befragten haben bereits in der Schule den Computer für Textverarbeitung und Tabellenkalkulation (86 Prozent) und/oder Internetrecherche (77 Prozent) genutzt. Zwei Drittel der Jugendlichen schreiben oder empfangen täglich oder mehrmals in der Woche E-Mails, jeweils 58 Prozent verwenden den PC ebenso häufig zum Chatten oder zur Informationsbeschaffung. Fast jeder Zweite nutzt mindestens mehrmals in der Woche virtuelle soziale Netzwerke oder Office-Programme.
“Die Nutzung von IT ist prägend für den Alltag der jungen Generation, mit unserer Branche jedoch verbindet dies kaum jemand”, so Tuszik. “Das Aufgabenfeld moderner IT geht weit über die Informatik hinaus und ist breiter und größer als viele erwarten. Dies müssen wir den Jugendlichen vermitteln und so mit dem antiquierten Image unserer Branche aufräumen.”