Warum die IT-Branche trotz der weltweiten Konjunkturdelle weiter boomt
Die IT-Anwender halten in den entwickelten westlichen Ländern ihre Geldbeutel zu. Wie eine Studie der Marktforschungsfirma Forrester Research zeigte, sind die Firmen in Nordamerika und Europa vorsichtig mit ihren IT-Budgets. Der IT-Konjunktur an sich tut dies keinen Abbruch: Die Nachfrage in den Schwellenländern explodiert geradezu.
Dabei trifft es die IT-Abteilungen im Finanzsektor am härtesten. 49 Prozent der IT-Shops in diesem Bereich haben ihre Budgets gekürzt. Die IT-Abteilungen in Nordamerika wurden dabei von der wirtschaftlichen Situation noch stärker getroffen als ihre europäischen Kollegen: 49 Prozent der nordamerikanischen Unternehmen haben ihre IT-Budgets zusammengestrichen, verglichen mit 31 Prozent der Befragten in Europa.
“Das ist kein Einbruch der Ausgaben auf breiter Front, der Einfluss der Wirtschaft auf IT-Ausgaben zeigt große Unterschiede bezüglich Branche und Region”, so der Vice President von Forrester Research und Principal Analyst John C. McCarthy. “Im Hinblick auf den Dienstleistungssektor führte der Rückgang dazu, dass Firmen ihre Preise neu verhandeln und ihre Ausgabenpläne sorgfältiger überdenken, aber sie erwarten immer noch, mehr für Dienstleistungen zu bezahlen”, sagte McCarthy.
Anders die im Bitkom organisierte Herstellerindustrie Deutschlands. Sie spürt von diesen Überlegungen der Forrester-Befragten noch wenig: Hier heißt es, dass trotz der konjunkturellen Schwierigkeiten die Nachfrage im IT-Weltmarkt stark steigt. Nach den aktuellen Daten des Marktforschungsinstituts EITO wächst dieser im Jahr 2008 voraussichtlich um 5,2 Prozent auf 963,5 Milliarden Euro. Die Bitkom-Firmen sind exportorientiert genug, um dadurch fröhlich gestimmt zu sein.