Microsoft und Partner verknüpfen ECM-Inseln
EMC, IBM und Microsoft kündigten gestern an, gemeinsam eine Spezifikation für den Austausch mit und zwischen Enterprise-Content-Management (ECM)-Systemen verschiedener Hersteller, genannt Content Management Interoperability Services (CMIS), zu entwickeln.
Das CMIS Interface liegt dabei logisch auf den bestehenden CMS und ihren Programmierschnittstellen. Dabei geht es nicht darum, sämtliche Funktionen und Schnittstellen der jeweiligen CMS im CMIS detailliert zu beschreiben oder die Implementierung bestimmter hochspezieller Features festzulegen. Vielmehr stellt CMIS ein generelles Bündel an ganz allgemeinen Möglichkeiten dar, die von einem CMS und seinen Services bereit gestellt werden und mit denen dann andere Schnittstellen und Systeme arbeiten können. Auf dieser Ebene soll die Interoperabilität besser funktionieren.
Dies sei notwendig geworden, weil eine Studie von Forrester Research und anderen folgendes ergeben habe: Seit Jahren haben die Unternehmen nicht eines, sondern viele verschiedene CMS im Haus. Und zwar von ganz verschiedenen Herstellern. Dazu gehören etwa Großunternehmen, die parallel und für unterschiedliche Zwecke IBMs Content Manager und Filenet P8 einsetzen, daneben EMC Documentum im Rechenzentrum fahren und Microsoft Sharepoint-Dienste auf den Abteilungsservern nutzen.
Historisch gesehen wurden alle Systeme für bestimmte Zwecke angeschafft. Und dies führt heute dazu, dass sie diverse Inseln mit komplett inkompatiblen Lösungen im Haus haben. Ein Standard-Interface fehlte bisher. Das verunmöglichte es lange, den Content aus den verschiedenen Inseln beispielsweise in ein Portal, ein Kundenbeziehungssystem oder einen simplen Office-Desktop zu integrieren – von Web 2.0 ganz zu schweigen. Softwarehändler und Partner hatten Probleme damit, die Angebote konsistent an die vielen CMS anzupassen.
Mit CMIS liegt demnach ein gemeinsamer Content Management Web Standard vor. Als Web-Services-Schnittstelle ermöglicht CMIS die Implementierung in verschiedenen Content Repositories. So werde die Basis für Interoperabilität zwischen verschiedenen Content Repositories gelegt. Die Tatsache, dass drei sehr große CMS-Hersteller sich geeinigt haben, lässt auf große und langjährige, dringende Probleme bei den Kunden schließen.