Web-Vater geißelt Grafikignoranz des Internet Explorer
Kritik aus berufenem Munde: Web-Miterfinder Tim Berners-Lee hat Microsofts Internet Explorer scharf kritisiert. Der Browser schließe bald eine große Anzahl Web-User von vielen Funktionen aus. Auch ein weit verbreiteter Grafik-Standard werde von dem Redmonder Browser nicht unterstützt.
Zum anderen wies Berners-Lee in der US-Presse darauf hin, dass Adobe ausgerechnet den Support für dieses Produkt zum Jahresende einzustellen gedenkt. Die Anwender, die den IE verwenden, sind ab dann auf sich gestellt. Zwar habe Microsoft bereits Überlegungen in die Richtung von SVG angestellt. Konkret wurde der Konzern aber bisher nicht. Jetzt plant Berners-Lee den Redmondern etwas auf die Sprünge zu helfen.
Zwar wolle der Web-Vater neutral bleiben und sich gerade in Browserfragen nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Aber dies sei ein grundsätzliches Problem. Der Internet Explorer würde sich im Vergleich zu anderen Browsern in eine schlechte Position bringen, warnte er.
Webgrafiken, die als SVG kodiert sind, können nahtlos vergrößert oder verkleinert werden, ohne ihre Schärfe und Tiefe zu verlieren. Das ist besonders bei der Darstellung auf unterschiedlichen Bildschirmformaten unabdingbar. Mit ‘Bitmaps’ kann die Bildschärfe eher verloren gehen. Eine bevorzugte Anwendung ist wegen der hohen Ansprüche an die Bildschärfe im Online-Landkartenbereich zu finden.
Mozillas Firefox und Apples Safari sowie die meisten Open-Source-Browser haben ihre Unterstützung von SVG von Anfang an integriert. Adobes SVG Viewer braucht man jedoch sogar noch bei der neuesten Beta-Version Internet Explorer 8, sagte Berners-Lee. Er hatte zusammen mit anderen Web-Experten gehofft, dass Microsoft wenigstens jetzt umsteigt.