So nutze Chrome ein Open-Source-Projekt von Microsoft namens Windows Template Library (WTL), eine Software mit der eine Windows-Benutzeroberfläche entwickelt werden kann. Diese Entdeckung hat Scott Hanselman, Senior Programming Manager bei Microsoft, bei der Durchsicht des Chrome-Code gemacht.

Zudem ist die Software auch auf Googles Chromium-Seite gelistet, auf der Google die Software aufführt, die von Drittherstellern stammt. Microsoft hält zwar seine Kronjuwelen streng unter dem proprietären Deckel, treibt sich aber bereits seit einigen Jahren in den Randgebieten der Open-Source-Szene herum. Sowohl Chrome als auch WTL nutzen recht liberale Lizenzen, so dass die Software projektübergreifend eingesetzt werden kann.

Darüberhinaus nutzt Google für Chrome aber offensichtlich noch eine andere Microsoft-Technologie, deren Verwendung nicht ganz so unproblematisch ist. ‘Data Execution Prevention’ ist eine Sicherheitstechnologie, mit der verschiedene Angriffe geblockt werden können. Google verwendet offenbar eine Schnittstelle, damit das Feature mit Windows XP SP2 arbeitet.

Microsoft-Experte Arun Kishan sagte, dass die Schnittstelle sowohl nicht dokumentiert als auch nicht unterstützt ist und “ursprünglich nur für den eigenen Gebrauch gedacht war”. Der Einsatz solcher APIs (Application Programming Interfaces) kann durchaus Probleme nach sich ziehen, da die Betriebssystem-Hersteller keine Garantien liefern, dass zukünftige Software diese APIs unterstützen.

Silicon-Redaktion

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