Nokia ist cooler als Mercedes-Benz
Die Marke Nokia ist auch in diesem Jahr mit Abstand die wertvollste in Europa. Zu diesem Ergebnis kommen zumindest die Marketingexperten des European Brand Institute, die heute in Wien ihre Rangliste der europäischen Topmarken präsentierten.
“Marken sind die Diamanten, die Unternehmen und Menschen zusammenbringen”, meint Hrebicek. Gerade in Zentral- und Osteuropa würden viele Unternehmen jetzt erst beginnen diese zu schleifen und sie damit zu veredeln – eine These, die auch durch Zahlen gestützt wird. So hat beispielsweise Russland den Wert seines Markenportfolios in den vergangenen zwölf Monaten um über 26 Prozent gesteigert, beim Branchenprimus Deutschland lag der Wert bei nur rund neun Prozent. “Viele Marken werden zudem von den Menschen auch als identitätsstiftend angesehen”, meint Peter Vitouch, Professor für Medienpsychologie an der Universität Wien.
Orientierungshilfe garantiere eine Marke auch im Supermarkt, meint Schauer. Die “Regalblindheit”, wie er das Überangebot an Produkten nennt, könne nur durch Wiedererkennungswerte besiegt werden. “Doch ist eine Marke natürlich mehr, als nur ein einheitliches Design. Sie verspricht dem Kunden eine bestimmte Produktqualität, auf die man vertraut”, so Vitouch. Vertrauen, das sich aber sehr schnell zerstören lässt. “Ich sprach kürzlich mit Finanzexperten, die mir sagten, dass keiner Lehman Brothers übernehmen will, weil einfach kein Vertrauen mehr in die Marke da ist”, führt Vitouch aus. Eine andere Art von Vertrauen, nämlich das Consumer Social Responsibility (CSR), also die Übernahme von gesellschaftlicher Verantwortung, wird nach Ansicht der Spezialisten in Zukunft ein wichtiger Punkt für den Markenwert sein. “Konsumenten schauen immer stärker darauf, wie sich ein Unternehmen gegenüber der Gesellschaft, seinen Mitarbeitern, Konkurrenten, Politik und Kunden verhalten. Wer ein gutes CSR-Konzept hat, kann seinen Markenwert deutlich steigern”, so Schauer abschließend.