ENISA: Expertenpool für europäische IT-Sicherheit
Mit der Gründung der Europäischen Agentur für Netzwerksicherheit (ENISA) hat die EU im Jahr 2004 einen Expertenpool geschaffen, der sich mit der Sicherung der europäischen Netzwerke und IT-Systeme befasst.
Ins Leben gerufen wurde die ENISA außerdem, um Network Information Security (NIS) europaweit auf einen gemeinsamen Level zu bringen. NIS-Aktivitäten gibt es zwar in allen Ländern, manche sind dabei jedoch weiter als andere. “Vor 2004 gab es vor allem bilaterale Kooperationen, jedoch keine strukturelle Zusammenarbeit”, so Pirotti. Durch die Aktivitäten der ENISA werde die Kooperation auf eine europaweite Basis gestellt. Als positive Beispiele nennt der ENISA-Chef Deutschland sowie Großbritannien. “Deutschland hat Ungarn geholfen, ein ‘Computer Emergency Respons Team’ (CERT) aufzubauen. Ungarn hat dieses Wissen schließlich weitergegeben und Bulgarien unter die Arme gegriffen”, sagt Pirotti. Jedoch hören die Bemühungen nicht an den Grenzen Europas auf und so kam mithilfe der EU-Agentur eine Zusammenarbeit zwischen Finnland und Südafrika zustande, wobei Kampagnen für Sensibilisierungsmaßnahmen organisiert wurden. “In der IT ist es falsch, in Landesgrenzen zu denken. Wenn wir nun die Sicherheit in Südafrika erhöhen können, wird damit auch die Sicherheit in der EU erhöht”, begründet De Bruin die Kooperation.
Zum ersten Mal veranstaltet die ENISA in dieser Woche die Network Information Security Summer School . Etwa 100 Teilnehmer aus Europa sowie anderen Staaten treffen sich auf Kreta, um über den aktuellen Stand, die Zukunftsperspektiven und Regulierungsmöglichkeiten für die Sicherung der Netzwerke in Europa sowie international zu beraten. Neben IT-Experten aus bekannten Unternehmen wie Intel, F-Secure, Symantec oder IBM nehmen auch Wissenschaftler, Politiker sowie Rechtsexperten teil. Die NIS Summer School wird mitorganisiert vom Institute of Computer Science of the Foundation for Research and Technology (FORTH-ICS).