“Das Problem ist, dass IT-Sicherheit Geld kostet und daher zumeist vernachlässigt wird”, so Harris. Der Fortschritt der Technik sei immens, sei es bei leistungsfähigeren Rechnern oder dem einfachen Zugang zu Breitbandinternet oder Telekommunikationsdiensten. “Menschen gehen wie selbstverständlich damit um, machten sich jedoch bisher selten Gedanken über die Risiken der Technologie und erwarteten lediglich, dass alles funktioniert.” Mit zunehmenden Berichten über Datenverluste, Identitätsdiebstahl im Internet, Phishing und Cyberkriminalität rückt das Thema jedoch in das Bewusstsein der Anwender, meint Harris.
Die Geschichte der Sicherheit im britischen Teil des Webs bringe interessante Details zu Tage, führt Harris aus. Nachdem im Jahr 2000 der Love-Virus das IT-System des britischen Parlaments lahm gelegt hatte, verursachte Sasser 2004 einen Totalausfall der IT-Infrastruktur der Küstenwache. “Zwischen 2002 und 2004 wurden 71 Schadcodefälle auf den Systemen des Verteidigungsministeriums registriert. 2006 und 2007 waren es weitere 35. Von vielen Ministerien in Großbritannien gibt es keine entsprechenden Zahlen. Nimmt man jedoch an, dass das Ministerium für Landesverteidigung seinen Job versteht, so kann davon ausgegangen werden, dass es andere Regierungsstellen nicht weniger stark trifft”, folgert der Abgeordnete.
Sicherheit werde viel zu oft auf die leichte Schulter genommen. Erst massive Angriffe würden die Menschen wachrütteln, kritisiert Harris. Die Attacken auf Estland im Mai 2007 beziehungsweise auf Georgien vor einem Monat hätten den Verantwortlichen die Augen geöffnet und gezeigt, wie sensibel die Technik ist. Gleichzeitig sinke das Vertrauen der Nutzer in das Web und die Netzwerke rapide.
Harris fordert daher von der Politik Aktionen zur Sicherung der Netze ein. “Zuerst muss es einen einzigen Zuständigen für NIS innerhalb einer Regierung geben”, so Harris. Schließlich sollten angemessene Strafen für Cyberkriminalität festgelegt werden. Kein Pardon gibt es vonseiten des britischen Abgeordneten auch für Unternehmen, die den sorgfältigen Umgang mit sensiblen Informationen vernachlässigen, indem sie beispielsweise keine Verschlüsselung einsetzen. Über Bestrafungen in diesen Fällen könnten Unternehmen dazu gezwungen werden, geeignete Richtlinien aufzustellen und ihre Mitarbeiten entsprechend zu schulen. “Es ist wie mit Feuerübungen, die sicherstellen, dass alle Angestellten richtig reagieren. Dasselbe sollte auch für die Sicherheit in der IT gelten, vor allem wenn es um sensible Daten Dritter geht”, so Harris.
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gleiches Recht für alle?
schon wieder werden irgendwo Strafen für Unternehmen gefordert, die den Datenschutz vernachlässigen. Und wie sieht es mit Behörden aus?
Natürlich kann nicht gemeint sein, dass der Steuerzahler die Strafe aufbringt - sondern dass ein Verantwortlicher gegangen wird ... aber nicht in den einstweiligen Ruhestand mit vollen Bezügen