“Bedarf an Individualprogrammierung wächst”
Auch wenn viele Unternehmen zunehmend auf Standardapplikationen setzen, geht dies nicht zulasten der Individuallösungen. Nur jeder dritte IT-Manager erwartet demnächst einen sinkenden Bedarf an Individualprogrammierung.
Das geht aus einer Markterhebung des Grazer Systemhauses C&P Glabischnig AG unter rund 350 Mittelstands- und Großunternehmen hervor. Demnach erwartet nur ein Drittel der IT-Verantwortlichen mittelfristig einen deutlichen Abwärtstrend bei der individuellen Softwareentwicklung.
37 Prozent sehen vorläufig keine wesentliche Veränderung, während drei von zehn IT-Managern von einer wachsenden Nachfrage nach Individualapplikationen ausgehen. Aktuell ist der Bedarf an externen Entwicklungsservices für Individuallösungen bei den befragten Unternehmen hoch und zeigt einen deutlichen Trend Richtung Wachstum.
Während 51 Prozent der Unternehmen Softwareprojekte in einem größeren Umfang als bisher mit Unterstützung Dritter realisieren lassen, kalkuliert ein Viertel der Firmen für dieses Jahr mit einer geringeren Auftragsvergabe als 2007. Bei allen anderen bestehen keine nennenswerten Veränderungen.
“Trotz der kontinuierlichen und zuletzt sogar verstärkten Standardisierungsbemühungen in praktisch allen Software-Bereichen bleiben auf lange Sicht Spezialanforderungen bestehen, die sich nur über individuelle Lösungen ausreichend abbilden lassen”, sagte dazu Kurt Glabischnig, Vorstand der C&P AG. “Deshalb erfordern die jeweiligen Besonderheiten der Geschäftsprozesse in den Unternehmen eine Koexistenz von Standard- und Individualapplikationen.”
Trotzdem hat demnach mehr als die Hälfte aller Firmen in letzter Zeit die internen personellen Ressourcen für die Individualentwicklung abgebaut. Nur sieben Prozent stockten sie auf, während es hier beim Rest keine wesentlichen Veränderungen gegeben hat.
Glabischnig führt dies auf Flexibilitätsüberlegungen der Anwender zurück. “Es besteht oft keine kontinuierlich ausreichende Auslastung bei spezifischen fachlichen Anforderungen, deshalb setzen sie stattdessen bedarfsweise externe Ressourcen ein.” Dies sei im Regelfall wirtschaftlicher. Außerdem entstehe ein größerer Kompetenztransfer, der eine höhere Qualität in den Projekten bewirke.