Kluft in der Technologie-Gesellschaft wächst

Das erste Jahrzehnt im neuen Millennium sieht der langjährige IBM-Forscher von einer Reihe von Kippmomenten geprägt. So sei in den vergangenen acht Jahren das gesamte tägliche Leben digital geworden. “Von der Kommunikation bis zum Bankenwesen oder den Supermärkten baut im Grunde alles auf IT-Prozessen auf. Wenn diese ausfallen, geht gar nichts mehr”, ist Rappoport überzeugt. Der umfassende Zugang zu Informationen habe aber auch das Machtverhältnis von Verkäufer und Käufer komplett umgedreht. “Wenn ich heute einen Fernseher kaufen will, gehe ich zwar vielleicht noch immer in ein Fachgeschäft und lasse mich beraten. Anschließend kann ich das Preis-Leistungsverhältnis der angebotenen Ware aber im Internet überprüfen. Der Käufer weiß mittlerweile mehr als der Verkäufer”, folgert Rappoport.

Dass diese Informationsflut für immer mehr Menschen schlichtweg eine Überforderung darstellt, meinte hingegen der Rostocker Universitätsprofessor Clemens Cap bei seinem Vortrag in Zürich. “Wir werden daher die Frage lösen müssen, wie der Informationsraum, der einen in bestimmten Lebenssituationen und Kontexten umgibt, gestaltet und limitiert werden muss, damit der Einzelne überhaupt einen persönlichen Nutzen daraus ziehen kann”, so Cap. Mobile Endgeräte könnten Cap zufolge ein wichtiger Schlüssel sein, um personalisiert mit den Informationen versorgt zu werden, die einem in bestimmten Situationen weiterhelfen. “Das reicht – wenn erwünscht – von der gesteuerten Partnersuche über GPS und Bluetooth in einem Lokal bis hin zu Informationen über Anschlusszüge oder Restaurants, wenn man am Bahnhof auf den Zug wartet”, erläutert Cap.

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Silicon-Redaktion

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  • Immigrant?!
    Ich bin fast 44, habe mit 14 die ersten Spielgeräte in italienischen Spielhallen kennengelernt, mit 16 Informatik an der Schule gehabt und mit 20 meinen ersten 286er mit Farbmonitor für knapp 8000 DM gekauft.

    Seitdem begleiten mich Computer durch mein Leben - privat und beruflich - und ich sehe meine Generation eigentlich als diejenige, die als erste mit PCs groß geworden ist.

    Eine Spielkonsole bedienen zu können, heißt in meinen Augen auf keinen Fall, technisch versiert zu sein. Und Risiken nicht abschätzen zu können, weil es im echten Leben halt keine Reset-Funktion oder endlos viele Leben gibt, ist für mich auch kein Vorteil.

    Die Leute werden sich noch umschauen, wenn die "IT-Urgesteine" alle verschwunden sind. :-)

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