“Die Nutzung von Textnachrichten ist auch in Europa noch immer ungemein populär. In Deutschland werden im Schnitt 23 Milliarden SMS pro Jahr versandt”, erklärt Manfred Breul, Telekommunikationsexperte beim Bitkom. Es würden zwar keine derart gigantischen Wachstumsraten mehr in diesem Bereich verzeichnet. Dies bedeute aber nicht, dass der Boom hierzulande bereits zu Ende sei. “Die SMS-Nutzung verharrt in Deutschland bereits seit einigen Jahren auf extrem hohen Niveau. Die USA sind, zumindest was die Mobilfunkentwicklung betrifft, langsamer als Europa”, stellt Breul fest. Dies sei vor allem auf die jahrelang sehr zersplitterte US-Mobilfunklandschaft zurückzuführen, die mit einer Vielzahl unterschiedlicher Anbieter und Technologien einer schnelleren Entwicklung hemmend entgegengewirkt habe. “Heute ist die Situation in den USA deutlich besser. Das dürfte auch der Grund sein, warum der SMS-Boom dort erst jetzt einsetzt”, meint Breul.
Die Ursachen für die enorme Beliebtheit der Textnachrichten seien schnell erklärt. “Ein SMS ist ein tolles neues Kommunikationsmedium. Es bietet einem die Möglichkeit, mit einem Gerät, das man ohnehin dabei hat, schnell und unkompliziert mit anderen Menschen in Kontakt zu treten”, betont Breul. Im Vergleich zu anderen Kommunikationsformen habe es zudem den Vorteil, dass der Empfänger einer Nachricht nicht unmittelbar dadurch gestört wird. “Jeder Nutzer kann selbst entscheiden, ob und wann er eine eingelangte Textnachricht entgegen nimmt”, erläutert Breul. Dass sich vor allem jüngere Menschen für SMS begeistern, könne auch für Europa bestätigt werden. “Die Jugend ist eher dazu bereit, neue Kommunikationstechnologien und -formen zu akzeptieren und anzunehmen”, so Breul abschließend.
Demgegenüber haben Mobilfunknutzer in den USA im zweiten Quartal 2008 im Durchschnitt 357 SMS-Nachrichten pro Monat verschickt oder empfangen. Der vergleichbare Anteil geführter Handy-Telefonate fiel im selben Zeitraum mit 204 Gesprächen pro Monat deutlich geringer aus. Getragen wird der SMS-Boom laut den Marktforschern von Nielsen Mobile dabei auch hier vor allem von der jüngeren Handy-Nutzergeneration.
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Sind die Zahlen korrekt?
Irgendwas stimmt an den Zahlen nicht. In D gibt es ca 80 Mio Handynutzer. Bei 23 Milliarden SMS pro Jahr sind das ca. 300 SMS pro Nutzer pro Jahr, also ca. 25 SMS pro Monat. Scheint mit sehr wenig. Das wäre doch viel weniger als die Zahl in den USA, die angeblich bei 357 SMS pro Monat liegt?