Dies zeigen die Ergebnisse unserer aktuellen Marktanalyse ‘Near- und Offshore-IT-Services 2008’. Demnach betragen die Tagessätze für IT-Dienstleistungen, die in Near- oder Offshore-Standorten erbracht werden, gerade einmal ein Viertel bis ein Drittel des in Deutschland üblichen Preisniveaus.
Trotzdem zeigt sich der überwiegende Teil der deutschen Unternehmen und IT-Dienstleister beim Thema Offshoring bislang zurückhaltend. So ließen die Ergebnisse der Berlecon-Marktanalyse ‘IT Services 2007/2008’ darauf schließen, dass nur etwas mehr als zehn Prozent der deutschen IT-Dienstleister mit 50 oder mehr Mitarbeitern im Jahr 2007 Offshore-Komponenten in ihre Angebote integrierten. Und laut der jährlich durchgeführten IKT-Umfrage des ZEW in Mannheim lagert bislang nur ein marginaler Teil der deutschen Industrieunternehmen IT-Aufgaben an Anbieter im Ausland aus.
Skepsis deutscher Unternehmen berechtigt?
Verhindert also die vielzitierte deutsche Zögerlichkeit den hierzulande längst fälligen Offshoring-Boom, wie manche Auguren meinen? Sicher nicht, denn selbst deutsche Unternehmen werden – aller Risikoscheu zum Trotz – kein Geld dauerhaft auf der Straße liegen lassen. Und mit ihrer Skepsis stehen die deutschen Unternehmen auch nicht allein. Dies zumindest suggerieren die Ergebnisse einer weltweiten Befragung zur Kundenzufriedenheit durch die Wilson Group, die im aktuellen ‘Black Book of Outsourcing’ zusammengefasst sind.
Sie lassen darauf schließen, dass die Outsourcing-Kunden wieder ein stärkeres Gewicht auf lokale Dienste legen und sich von klassischen Offshore-Modellen abwenden. Die Schlagzeilen beiderseits des Atlantiks ließen nicht lange auf sich warten. Das Wallstreet Journal titelte ‘Outsourcing looks closer to home’ und hierzulande fragt man sich einmal mehr, ob Offshoring ein Auslaufmodell ist beziehungsweise ein Ladenhüter bleibt.
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