Neuer Wirbel um die Siemens-IT

Jetzt sickerten neue Planspiele der Siemens-Zentrale durch. Das Manager Magazin meldete, Konzernchef Peter Löscher überlege, Siemens IT Solutions and Services (SIS) zu verkaufen. Eine andere Idee Löschers sei es, SIS in FSC einzubringen und dann die Siemens-Anteile an FSC zu verkaufen.

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Über einen SIS-Verkauf hatte bereits Klaus Kleinfeld nachgedacht, Löschers Vorgänger. Siemens hatte dann aber entschieden, den IT-Dienstleister zu behalten – die SIS-Rendite lag zuletzt bei 5,1 Prozent. Erst im Frühjahr hatte das Unternehmen dem Druck der Gewerkschaften nachgegeben und geplante Personalkürzungen bei SIS zurückgestellt. Ursprünglich sollten rund 1000 Stellen abgebaut werden.

Eine Entscheidung darüber, was mit SIS passiert, sei aber noch nicht gefallen, hieß es jetzt in dem Medienbericht. Ein Siemens-Sprecher wollte sich nicht direkt zum Artikel äußern. Er sagte jedoch, aufgrund des Siemens-Umbaus in die Sektoren Industrie, Energie und Medizintechnik sei eine “Nachschärfung der entsprechenden Aktivitäten der SIS” geplant.

Eine Zusammenlegung mit SIS – die Spekulationen um die Zukunft von FSC sind damit um eine Variante reicher. FSC gehört je zur Hälfte Siemens und Fujitsu. Der Joint-Venture-Vertrag läuft nach Medienberichten im September 2009 aus. Die Partner müssen sich demnach ihre Anteile von je 50 Prozent zuerst gegenseitig anbieten. Erst nach einer Ablehnung sei der Verkauf an Dritte möglich.

Medien hatten auch berichtet, das Siemens oder Fujitsu den Kontrakt jetzt – ein Jahr zuvor – kündigen müssen, sonst verlängere sich die Kooperation automatisch um fünf Jahre. FSC-Sprecherin Melanie Wolf bezeichnete dies gegenüber silicon.de als Spekulation. Über die Einzelheiten des Vertrages könne sie keine Auskunft geben, da dies erst eine Zustimmung der Aktionäre erfordere.

Erst kürzlich hatte die Zeitschrift Euro am Sonntag gemeldet, dass Fujitsu die Anteile von Siemens aufkaufen und das Endkundengeschäft im Anschluss weiterverkaufen wolle. Als möglicher Käufer wurde Lenovo gehandelt. Acer hat derweil schon abgewinkt.

“Das würde uns nicht weiterbringen”, sagte Acer-Vorstandsvorsitzende Gianfranco Lanci der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. FSC sei mit zwei bis drei Millionen verkauften PCs pro Jahr zu klein. “Skaleneffekte würde erst die Übernahme eines Herstellers von zehn Millionen Computern im Jahr bringen.” Nach Meinung von Lanci wird Fujitsu die Siemens-Anteile an FSC übernehmen, den Geschäftskunden- und Großrechnerbereich herauslösen und den Rest verkaufen.

Silicon-Redaktion

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