Steht Speicherhersteller Qimonda vor der Insolvenz?
Laut Gerüchten soll das Qimonda-Management die Chance verpasst haben, die Vermögenswerte des Halbleiterwerkes zu einem vernünftigen Preis zu verkaufen. Damit wird das Thema Insolvenz zu einer echten Bedrohung.
Mit der vermeintlich verpassten Verkaufschance zu einem angemessenen Preis steht Qimonda vermutlich vor dem Aus. “Wir sehen Insolvenz als eine sehr reale Möglichkeit, mit Micron als dem wahrscheinlichen Nutznießer. Das Unternehmen könnte Qimonda zu einem Schleuderpreis erwerben”, sagte Daniel Berenbaum , Analyst beim Investment-Banking-Unternehmen Cowen and Company.
Der Speicherproduzent Micron hatte zuletzt geäußert, dass sie die Infineon-Tochter übernehmen wollen. Laut den Aussagen von Gregory Wong, Analyst bei Forward Insights, seien sich Infineon und Micron schon einig über den Kauf. Nach dem Abkommen übernimmt Micron die Mehrheit an der defizitären Qimonda AG. Das Mutterunternehmen hielt zuletzt noch 77 Prozent der Qimonda-Anteile. Mit dem Kauf würde Micron dann auch die Kontrolle über das DRAM-Speicher Joint Venture Inotera Memories erhalten. Inotera ist ein Joint Venture zwischen Nanya und Qimonda. Über den Preis für die Übernahme von Qimonda ist nichts bekannt. Die Halbleiterunternehmen verhandeln nach Aussage der Analysten schon sechs Wochen über das Abkommen.
Wenn die Infineon-Tochter nun Insolvenz-Schutz beantragen sollte, erwarten die Analysten, dass die Fertigungsstätten in Dresden und Richmond vorübergehend geschlossen werden. Es ist kein Geheimnis mehr, dass Qimonda in argen Schwierigkeiten steckt. “Ohne einen weißen Ritter in Aussicht, erwarten wir, dass Qimonda in den nächsten zwei Quartalen untergeht”, vermutete Wong.