Das sind die Webseiten der Cybermafia
Lange wimmelte es in unseren E-Mail-Postfächern vor allerlei bösartigem Getier, vor allem Viren und Würmern. Diese gehören jedoch zu einer ausstrebenden Spezies. Nach der Malware ist nun das Zeitalter des Malweb angebrochen. Herkömmliche Verteidigungsmethoden helfen nur noch selten.
“Die Cybermafia arbeitet mit hochentwickelten Kontrollmechanismen. Es gibt beispielsweise Tools, die jeden Rechner überwachen, der mit einem bestimmten Trojaner infiziert ist. Damit lassen sich ganze Botnetze überblicken”, sagt Iftach Amit, Director of Security Research, bei Aladdin. “Viele Unternehmen haben keine vergleichbaren Kontrollmöglichkeiten für ihr eigenes Netzwerk.”
Es gibt keine neue Malware mehr ohne Webkomponente, sagt dazu Gartner-Analyst Peter Firstbrook. Das Ergebnis nach einer aktuellen Untersuchung des Analysten-Hauses: 60 Prozent der Top-100-Seiten sind infiziert, nimmt man die Gesamtheit der legalen Webseiten sind es sogar 70 Prozent. Besonders dramatisch ist die Lage in Asien. Dort wurden an einem einzigen Tag im Mai dieses Jahres 500.000 Seiten infiziert.
Allein die Tatsache einer Infektion kann ein Unternehmen schwer schädigen. “Der Autohersteller Honda zum Beispiel musste eine Webseite für eine große neue Kampagne nach nur einem Tag wieder vom Netz nehmen”, sagt Firstbrook. Kaum im Web hatten Hacker die Seite auch schon infiziert. Dabei darf man davon ausgehen, dass Honda sein möglichstes getan hat, um den neuen Internetauftritt zu schützen. “Stellen sie sich all die kleinen und mittleren Unternehmen vor, die keine ausgefeilte Sicherheitsstrategie haben.”