“Die Gründungsdynamik in der deutschen Hightech-Industrie ist trotz einer guten Marktentwicklung immer noch unbefriedigend”, teilt daher der Branchenverband BITKOM mit. Im Jahr 2007 gab es 4106 Firmengründungen im Bereich Hardware, Software und IT-Dienstleistungen und das sind 2 Prozent weniger als im Vorjahr. Gleichzeitig wuchs jedoch der Markt in Deutschland um 5 Prozent.
Hauptgrund für die geringe Zahl neuer Start-ups ist aus Sicht des BITKOM die schlechte Finanzierungssituation. In Deutschland steht nach Angaben der europäischen Statistikbehörde Eurostat deutlich weniger Wagniskapital für Gründer zur Verfügung als in anderen Ländern und liegt 80 Prozent unter dem Durchschnitt der 15 EU-Kernländer.
“Die deutschen Investoren halten sich bei der Finanzierung von Gründern vornehm zurück”, sagte BITKOM-Präsident Prof. August-Wilhelm Scheer. “Der Mangel an Risikokapital entwickelt sich zu einem gravierenden Standortnachteil.”
2007 flossen 350 Millionen Euro in neue Projekte, aber, so der BITKOM weiter, “von einer ausreichenden Kapitalversorgung für Gründer kann keine Rede sein”. Zumal sich durch die Finanzkrise die Situation wieder verschärfen dürfte. Nach einer Umfrage des BITKOM sind zwei Drittel der erfolglosen Unternehmensgründer gescheitert, weil sie keine Kapitalgeber gefunden haben. Daher setzen 87 Prozent der befragten Gründer Eigenmittel ein. 31 Prozent erhalten Geld der öffentlichen Hand, etwa von Gründerfonds oder Förderbanken. Ein Fünftel leiht sich Geld bei Verwandten oder Freunden, 17 Prozent erhalten einen Kredit von der Bank und bei 13 Prozent engagieren sich Privatinvestoren. Risikokapitalgeber spielen nur bei 6 Prozent aller Gründer als Finanzierungspartner eine Rolle.
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