Datenskandal: Jeder zweite T-Mobile-Kunde betroffen
Nachdem das Image der Deutschen Telekom schon durch die Spitzelaffäre vor wenigen Monaten gelitten hat, wirft der brisante Datenskandal erneut ein schlechtes Licht auf das Unternehmen. Persönliche Daten von 17 Millionen T-Mobile-Kunden sind in fremde Hände gelangt. Nun wackelt der Stuhl von Telekom-Chef René Obermann.
Eigentlich hat die Telekom aktuell noch genug mit dem Problemen aus den vergangenen Wochen zu tun: Der Spitzel-Skandal etwa hat sich inzwischen ausgeweitet. Nach Angaben der “Frankfurter Rundschau” überwachte die Telekom-Tochter ihre eigenen Aufsichtsräte ohne deren Wissen regelmäßig.
Aus Unternehmenskreisen wurde bekannt, dass T-Mobile die Einzelverbindungsnachweise der Aufsichtsräte jahrelang aufbewahrt und nach Personen sortiert in Ordnern abgeheftet habe. Davon betroffen seien auch ein halbes Dutzend Arbeitnehmervertreter, denen die geheimen Ordner jetzt ausgehändigt wurden. Die Betroffenen wollen ihre Anwälte nun wegen des Bruches des Post-und Fernmeldegeheimnisses einschalten und die Staatsanwaltschaft informieren.
Der Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) hat nun den Rücktritt von Telekom-Chef Rene Obermann gefordert. Gegenüber der “Neuen Osnabrücker Zeitung” sagte BDK-Chef Klaus Jansen, dass Obermann als Krisenmanager auf der ganzen Linie versagt habe. Durch den neuerlichen Daten-Skandal sei das letzte Quäntchen Vertrauen bei den Kunden verspielt worden. Obermann müsse die Konsequenz daraus ziehen und den Weg für einen Neuanfang frei machen.