Mitarbeiter des “Spiegel”-Magazins berichteten, dass sie bei einem Mainzer Jungunternehmer Einsicht in Datensätze von über 17 Millionen T-Mobile-Kunden nehmen konnten, die ganz offenbar aus den Rechenzentren der Telekom-Tochter stammten. Nach Aussagen des Unternehmens umfassen die persönlichen Daten neben Namen und Anschrift die Handynummer, zum Teil auch das Geburtsdatum und in einigen Fällen auch die E-Mail-Adresse.

Bankverbindungen und Kreditkartennummern seien jedoch, nach Angaben eines Telekom-Sprechers, nicht unter den gestohlenen Datensätzen. Die Telekom hat inzwischen eine Servicehotline (0800 330 034505) für ihre Kunden eingerichtet. Zudem bietet das Unternehmen T-Mobile-Kunden an, kostenlos ihre Mobilfunknummern ändern zu lassen. T-Mobile hat bundesweit 38 Millionen Kunden – vom Datenklau soll jeder zweite betroffen sein.

Die besondere Brisanz des Datenklaus liegt darin, dass sich auch persönliche Angaben von prominenten Politikern, Wirtschaftsführern, Glaubensvertretern oder Milliardären unter den gestohlenen Datensätzen befinden. Das Bundeskriminalamt prüfe jetzt welche Personen besonders gefährdet sein könnten. Nach einem Bericht der Frankfurter Rundschau (FR) befinden sich unter den Betroffenen auch Persönlichkeiten aus Kultur und Gesellschaft wie Hape Kerkeling oder Günther Jauch.

Der Telekom-Sprecher sagte, dass die Daten bereits 2006 entwendet wurden. Das hatte die Telekom damals der Staatsanwaltschaft Bonn auch angezeigt. Der Öffentlichkeit wurde das Ganze verschwiegen, weil das Unternehmen die Strafverfolgung nicht behindern wollte. Außerdem sei das Unternehmen bislang auf keinerlei Anhaltspunkte gestoßen, die darauf hinweisen würden, dass die gestohlenen Daten illegal von Dritten genutzt werden. “Das Ganze ist ein sehr ärgerlicher Vorfall”, sagte Telekom-Chef Rene Obermann der “Bild am Sonntag”. “Wir können uns bei unseren Kunden nur entschuldigen”, so Obermann.

Page: 1 2

Silicon-Redaktion

Recent Posts

Studie: Rund ein Drittel der APIs sind ungeschützt

Angriffe auf APIs und Webanwendungen sind zwischen Januar 2023 und Juni 2024 von knapp 14…

1 Woche ago

Universitätsmedizin Essen setzt für E-Mail-Sicherheit auf NoSpamProxy

Mit täglich über 45.000 eingehenden E-Mails ist die IT-Abteilung des Klinikums durch Anhänge und raffinierte…

1 Woche ago

Bau-Spezialist Schöck: Migration von SAP ECC ERP auf S/4HANA

Bau- und Fertigungsspezialist investiert in die S/4HANA-Migration und geht mit RISE WITH SAP in die…

2 Wochen ago

Pure Storage: Cloud, KI und Energieeffizienz

Trends 2025: Rasante Entwicklungen bei Automatisierung, KI und in vielen anderen Bereichen lassen Unternehmen nicht…

2 Wochen ago

GenKI verbessert Datenmanagement und Angebotsgenauigkeit

DHL Supply Chain nutzt generative KI-Anwendungen für Datenbereinigung und präzisere Beantwortung von Angebotsanforderungen (RFQ).

2 Wochen ago

Rolls-Royce Power Systems nutzt industrielle KI aus der IFS Cloud​

Marke mtu will globale Serviceabläufe optimieren und strategische Ziele hinsichtlich Effizienz, Nachhaltigkeit und Wachstum unterstützen.

2 Wochen ago