Deutsche wollen mehr Big Brother
Eine große Mehrheit der Bundesbürger befürwortet angeblich eine stärkere Videoüberwachung öffentlicher Plätze zur Vermeidung von Straftaten. 76 Prozent der vom Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag des Bitkom Befragten gaben an, sie seien für einen Ausbau dieser Möglichkeit. 20 Prozent lehnten eine stärkere Überwachung öffentlicher Plätze mit Kameras ab.
Die Zustimmung der befragten Frauen lag mit 78 Prozent höher als bei den Männern mit 74 Prozent. Keine Unterschiede zeigten sich bei den Antworten zwischen West- und Ostdeutschen. “Intelligente Videokameras auf öffentlichen Plätzen schützen auf zwei Arten: Sie dienen der Prävention von Angriffen und Anschlägen und sie helfen im Nachhinein bei der Aufklärung von Straftaten”, so Bitkom-Präsidiumsmitglied Prof. Dieter Kempf.
Intelligente Video-Sensorik kann die Sicherheit auf öffentlichen Plätzen in Deutschland nachhaltig erhöhen. Im Zentrum steht dabei die Bewegungsanalyse. Software wertet die Bilder von Überwachungskameras aus. Steht zum Beispiel ein herrenloser Koffer für längere Zeit auf einem Bahnsteig, schlägt das System Alarm. Polizei oder Wachdienste werden dann automatisch informiert. Derartige Systeme sind auch in der Lage, die Gesichter von Passanten elektronisch unkenntlich und nur in Ausnahmefällen nach Straftaten wieder sichtbar zu machen.
“In Deutschland kommen solche computergestützten Kamerasysteme bisher aber kaum zum Einsatz”, so Kempf. “Mit dem Verzicht auf solche Systeme vergeben wir die Chance, Deutschland sicherer zu machen. Wenn wir nur die Bilderflut vergrößern, ist niemandem wirklich geholfen.”