Abschwung beim Offshoring

Die Anzahl der Unternehmen, die Near- oder Offshore-Kapazitäten erhöhen wollen, ist nur geringfügig höher als die Anzahl der Unternehmen, die planen, ihre Near-/Offshore-Kapazitäten zu reduzieren.

Zu diesem Ergebnis kam das Beratungshaus Pierre Audoin Consultants (PAC) bei einer Befragung von 797 Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Marktbeobachter sehen darin ein erstes Anzeichen dafür, “dass Entscheidungen, die die Verlagerung von IT-Kapazitäten in Near-/Offshore-Regionen betreffen, mittlerweile differenzierter betrachtet werden und Kosten- und Nutzenvorteile genauer hinterfragt werden”.

Nahezu ein Drittel der Unternehmen setzt Offshore oder Nearshore ein. Etwa 40 Prozent dieser Unternehmen wollen künftig das Niveau ihrer Near-/Offshore-Kapazitäten konstant halten. 28 Prozent der Unternehmen wollen zudem einen weiteren Aufbau ihrer Near-/Offshore-Kapazitäten und etwa 22 Prozent geben jedoch ebenso an, ihre Near-/Offshore Kapazitäten wieder zu verringern. Diese Entwicklung begründen die Analysten von PAC mit einer kritischen Abwägung der Kosten- und Nutzenvorteile bei den Unternehmen.

Offenbar spielt bei diesen Überlegungen nicht alleine die Kostenseite eine tragende Rolle: Vielmehr rücke die Frage nach den notwendigen Kompetenzen wieder verstärkt in den Vordergrund. Daher ist Osteuropa derzeit der wichtigste Offshore-Standort für Unternehmen aus Deutschland, Österreich und Schweiz.

Die Bedeutung lokaler Schnittstellen zum Kunden wird zudem weiter wachsen, glauben die Analysten, was sich auch durch die Umfrageergebnisse belegen lasse. Im Bereich Application Management sowie bei Remote Infrastructure Services, wo je nach konkreter Aufgabenstellung lokale Schnittstellen und Kompetenzen von Vorteil sind, sind die Near-/Offshore-Planungen eher leicht rückläufig. Im Bereich der Softwareentwicklung, wo die Bedeutung lokaler Schnittstellen im Vergleich dazu nicht so sehr von Bedeutung sind, ist der Trend, diesen Bereich an Near-/Offshore-Kapazitäten zu übergeben, weiterhin ungebrochen.

Silicon-Redaktion

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