Datenschutzerklärungen kosten Milliarden

“Wir glauben nicht eine Sekunde daran, dass irgendjemand soviel Zeit damit verbringt, Datenschutzerklärungen zu lesen. Jeder, der sich die Zeit nimmt, eine Erklärung zu lesen, weiß, wie zeitraubend das ist und sagt ‘Nie mehr wieder!'”, sagt die Wissenschaftlerin Lorrie Faith Cranor. Sie hat die Studie gemeinsam mit der Forscherin Aleecia McDonald durchgeführt.

Für ihre Untersuchung haben sie den Zeitverbrauch von 93 Internetnutzern gemessen, der bei der Lektüre von Datenschutzerklärungen populärer Websites anfiel. Es ergab sich ein Durchschnitt von zehn Minuten. Den Wert der verbrauchten Zeit kalkulierten sie dann anhand der üblichen Kosten für Arbeits- und Freizeit und rechneten den Wert auf alle Internetnutzer in den USA hoch.

Dabei gingen sie davon aus, dass ein durchschnittlicher Internetnutzer pro Monat 119 verschiedene Webseiten benutzt. Rekordverdächtig war nach Angaben der Forscherinnen eine “populäre Webseite”, deren Datenschutzerklärung 7669 Wörter lang war – das entspricht in etwa 15 Seiten Text.

Kein Wunder also, dass viele Nutzer solche Erklärungen gleich komplett ignorieren. Daraus ergebe sich ein Domino-Effekt für das gesamte Thema Online-Sicherheit, warnt Cranor. “Viele Nutzer verstehen wahrscheinlich nicht einmal die Risiken, die es im Zusammenhang mit dem Datenschutz gibt.”

Silicon-Redaktion

Recent Posts

Blockaden und Risiken bei APM-Projekten vermeiden

Application Portfolio Management (APM) verspricht Transparenz, mehr IT-Leistung und Effizienz – theoretisch.

2 Tagen ago

BSI-Bericht: Sicherheitslage im Cyberraum bleibt angespannt

Im Berichtszeitraum Mitte 2023 bis Mitte 2024 wurden täglich durchschnittlich 309.000 neue Schadprogramm-Varianten bekannt.

2 Tagen ago

KI-Hype in der Cybersicherheit – oder besser doch nicht?

KI kommt in der Cybersicherheit zum Einsatz, etwa um Abweichungen im Netzwerkverkehr zu identifizieren. Ist…

3 Tagen ago

Netzwerksegementierung schützt vor Angriffen über die OT

Ungepatchte und veraltetete Maschinen-Software ist ein beliebtes Einfallstor für Hacker, warnt Nils Ullmann von Zscaler…

4 Tagen ago

KI-Bluff bei AIOps erkennen

Die Auswahl einer Lösung sollte anhand von echten Leistungsindikatoren erfolgen, um echte KI von Behauptungen…

4 Tagen ago

Klinikum Frankfurt an der Oder treibt Digitalisierung voran

Interdisziplinäres Lenkungsgremium mit Experten aus den Bereichen IT, Medizin, Pflege und Verwaltung sorgt für die…

5 Tagen ago