Qimonda entlässt 3000 Mitarbeiter
Die umfassenden Restrukturierungsmaßnahmen sollen der “Noch”-Infineon-Tochter Qimonda, Einsparungen von weltweit etwa 450 Millionen Euro jährlich einbringen. Um dieses Ziel zu erreichen, entlässt Qimonda weltweit 3000 Mitarbeiter und trennt sich von der Beteiligung an dem taiwanischen Chip-Auftragsgeber Inotera.
Nach Aussagen eines Qimonda-Sprechers wolle sich das Unternehmen zukünftig auf seine Kernkompetenzen in der Technologie- und Produktentwicklung fokussieren und sich daher auf Infrastruktur- und Grafikprodukte konzentrieren. Damit stellt Qimonda etwa die Hälfte seiner Produktion ein.
Allerdings zweifelt auch die Qimonda-Führung selbst, ob die Sparmaßnahmen ausreichen, um einen Käufer anzulocken. So lange will auch der Qimonda-Finanzvorstand Michael Majerus nicht mehr warten. Er gab am Montag seinen Rücktritt bekannt. Der Aufsichtsrat von Qimonda hat das Mitglied des Vorstands, Chief Operating Officer Thomas Seifert damit betraut, die Aufgaben des Finanzvorstands zusätzlich zu seinen bestehenden Verpflichtungen für eine Übergangszeit zu übernehmen.
Branchenexperten werten derweil die Entscheidung von Micron bei Inotera einzusteigen, als Zeichen, dass der Halbleiterhersteller kein Interesse mehr an einer Qimonda-Übernahme habe. Infineon suche derweil immer noch dringend nach einem Käufer für den 77,5-prozentigen Anteil an Qimonda. Nach den Aussagen von Infineon dauern die Gespräche momentan noch an. Vor allem die kritische Lage auf den Finanzmärkten und die Preissituation im Speichergeschäft erschwere die Verhandlungen.