Qimonda entlässt 3000 Mitarbeiter

Die gebeutelte Infineon-Tochter Qimonda teilte am Montag mit, dass der Arbeitsplatzabbau vor allem Mitarbeiter der älteren Chipfertigung am US-Standort Richmond und die Endfertigung (Backend) im Dresdner Werk betrifft. Das Werk in Richmond soll bis Ende Januar 2009 stillgelegt werden. Nach Aussagen einer Qimonda-Sprecherin sollen 950 Arbeitsplätze von den insgeamt 3400 Mitarbeitern am Dresdner Qimonda-Standort abgebaut werden. Betroffen sind jedoch auch Angestellte in München und in der US-Stadt Raleigh. Das Unternehmen will aber nicht nur in der Produktion massiv sparen, auch die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung sowie für die Verwaltung werden deutlich reduziert. Das Sparprogramm kostet Qimonda im laufenden Quartal 50 Millionen Euro.

Im Zuge der strategischen Neuausrichtung trennt sich Qimonda von der 35,6-prozentigen Beteiligung am taiwanischen Chiphersteller Inotera Memories. Nach Aussagen der Muttergesellschaft Infineon will der US-Wettbewerber Micron den Anteil für 400 Millionen Dollar erwerben. Die Transaktion werde zu einem Buchverlust von etwa 300 Millionen Euro bei Qimonda führen, hieß es.

“Der Verkauf unserer Inotera-Anteile ist ein entscheidender Schritt in der Restrukturierung von Qimonda, der uns einen Zufluss von Barmitteln gibt und uns hilft, das Unternehmen stärker zu fokussieren. Wir planen, unsere Aktivitäten zukünftig auf ausgewählte Marktsegmente zu konzentrieren, in denen wir unsere innovativen Technologien optimal nutzen können”, erklärte Qimonda-Chef Kin Wah Loh.

Page: 1 2

Silicon-Redaktion

Recent Posts

Alle Prozesse im Blick: IT-Service Management bei der Haspa

Wo es früher auf Buchhalter, Schreiber und Boten ankam, geht es heute vor allem um…

10 Stunden ago

Wie generative KI das Geschäft rund um den Black Friday verändert

Mit KI-Technologien lässt sich das Einkaufserlebnis personalisieren und der Service optimieren, sagt Gastautor Gabriel Frasconi…

11 Stunden ago

Banken und Versicherer sind KI-Großabnehmer

Ein Großteil der weltweiten KI-Gelder fließt in den Finanzsektor. 2023 wurden in der Branche 87…

1 Tag ago

Siemens legt 10 Milliarden Dollar für Software-Spezialisten auf den Tisch

Die Übernahme des US-amerikanischen Anbieters Altair Engineering soll die Position im Markt für Computational Science…

1 Tag ago

Standortübergreifender KI-Einsatz im OP-Saal

Ein deutsch-französisches Projekt hat hybride Operationssäle entwickelt, die durch 5G-Netz und KI neue Anwendungen ermöglichen.

1 Tag ago

OT-Security braucht zunächst Asset-Transparenz

Unternehmen wissen oft nicht, welche Geräte in der Produktion eine IP-Adresse haben, warnt Peter Machat…

4 Tagen ago