Diese Frequenzen werden ‘White Spaces’ genannt und vor allem IT-Branchengrößen wie Microsoft oder Google sprechen sich dafür aus, drahtlosen Breitbandzugang mithilfe dieser Frequenzen anzubieten. Der Dienst soll, geht es nach der ‘White Spaces Coalition‘, zudem kostenlos sein. Als Gegner traten vor allem Mobilfunkunternehmen auf, die ihr Geschäft mit mobilen Internetzugängen bedroht sehen.
Als Argument gegen die Nutzung der White Spaces als drahtloses Internet wurde angeführt, dass dieser Service andere drahtlose Dienste stören würde. So werden Interferenzen mit dem Mobilfunk ebenso wie die Beeinträchtigung der digitalen Fernsehsignale befürchtet. Im Frühjahr haben sich außerdem Hersteller von medizinischen Geräten zu Wort gemeldet, die ebenfalls ihre Bedenken gegenüber dem Highspeed-Internet via Funk vorbrachten. Die Signale könnten medizinische Systeme in Krankenhäusern empfindlich stören, hieß es.
Die FCC hat sich nun auf die Seite der White Spaces Coalition gestellt und vertritt die Auffassung, dass es zu keinen ernsthaften Interferenzen mit anderen drahtlosen Services kommen kann. In ihrem Report zeichnet die Behörde nun auch die Marschroute vor, um die freien Frequenzen rasch und optimal nutzen zu können. “Der Bericht bestätigt, dass wir nun die weiteren Schritte setzen können, um den Internet-Service voranzutreiben”, meint ein FCC-Sprecher. Die Pläne sehen vor, dass das Frequenzspektrum zwischen 2155 und 2180 Megahertz versteigert werden soll.
Als Bieter werden jedoch nur jene Unternehmen zugelassen, die zusichern, dass sie kostenlosen Internetzugang bieten und landesweite Services aufbauen werden. Damit will die FCC sicherstellen, dass auch jene Amerikaner einen Highspeed-Webzugang bekommen, die sich derzeit keinen leisten können oder in deren Gegend die Infrastruktur nicht entsprechend ausgebaut ist. Detaillierte Auktionskriterien will die FCC noch im Laufe dieses Jahres erarbeiten, die Versteigerung könnte bereits in der ersten Jahreshälfte 2009 stattfinden.
In Europa wird die Nutzung der freien TV-Frequenzen als Internetzugangsmöglichkeit ebenfalls diskutiert. Medienkommissarin Viviane Reding hat sich bereits vor einem Jahr dafür stark gemacht. Schlagendes Argument für die Technologie ist die flächendeckende Verbreitung. Laut FCC könnten innerhalb von vier Jahren 50 Prozent der US-Bevölkerung mithilfe der Technologie Zugang zum Web erhalten. In zehn Jahren würden 95 Prozent erreicht.
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